Zwei Tage vor dem Börsengang des Fahrdienstvermittlers Uber haben die Fahrer in Grossbritannien am Mittwoch die Arbeit niedergelegt. Mit dem Streik wollen sie auf die Diskrepanz zwischen ihren Arbeitsbedingungen und den erwarteten Gewinnen der Investoren hinweisen.
Die Gewerkschaften in Grossbritannien erklärten, die Unterstützung sei gross: Die Fahrer blieben zuhause und die Passagiere nutzten den Hashtag #UberShutDown, um sich in den sozialen Medien solidarisch zu zeigen. Nach London, Birmingham, Nottingham und Glasgow sind auch die Fahrer in New York, Los Angeles, San Francisco, Chicago und mehreren anderen grösseren Städten zum Streik aufgerufen.
Für Uber fahren weltweit drei Millionen Fahrer. Uber-Chef Dara Khosrowshahi, der das Unternehmen aus einer Reihe von Skandalen führen und den Börsengang vorbereiten sollte, hatte versprochen, die Fahrer besser zu stellen. So dürfen sie mittlerweile Trinkgeld akzeptieren.
Bewertung von über 90 Milliarden Dollar
Uber weigert sich aber in den meisten Fällen, die Fahrer fest anzustellen und sieht sich selbst als Plattform, auf der Angebot und Nachfrage zusammengeführt werden. Die Fahrer fordern allerdings eine bessere Bezahlung und eine Versicherung.
Bei dem weltweit grössten Börsengang seit Jahren strebt der Fahrdienstvermittler eine Bewertung von bis zu 91,5 Milliarden Dollar an. Die Preisspanne liegt zwischen 44 und 50 Dollar pro Aktie, zu der die Papiere an Investoren verkauft werden sollen. Uber will zunächst nur einen kleinen Teil seiner Anteilsscheine veräussern, insgesamt geht es um rund 10 Milliarden Dollar.
Das Börsendebüt in New York ist für Freitag vorgesehen. Es wäre der grösste Börsengang seit 2014, als der chinesische Amazon-Rivale Alibaba 25 Milliarden Dollar einsammelte. Der kleinere Konkurrent Lyft war im März an die Börse gegangen.
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