Hedgefonds-Pleite UBS drohen wegen Archegos-Debakel der CS hunderte Millionen Dollar Strafe

SDA/dor

20.6.2023 - 05:24

Parlament will CS-Notübernahme mit PUK aufarbeiten

Parlament will CS-Notübernahme mit PUK aufarbeiten

Die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) zur Aufarbeitung der Notübernahme der Grossbank Credit Suisse (CS) durch ihre Konkurrentin UBS ist beschlossene Sache. Nach dem Nationalrat hat am Donnerstag auch der Ständerat zugestimmt, mit grosser Mehrheit.

09.06.2023

Die UBS könnte wegen der Versäumnisse der Credit Suisse im Pleitefall Archegos Capital zu einer Strafe über hunderte Millionen Dollar verdonnert werden.

Keystone-SDA, SDA/dor

Der UBS droht im Fall der Pleite von Archegos Capital eine Strafe in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar. Das berichtete die «Financial Times» unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen am Montag mit. Behörden aus den USA, Grossbritannien und der Schweiz hätten ihre Untersuchungen zu dem zusammengebrochen New Yorker Hedgefonds abgeschlossen. Die Erkenntnisse der Behörden und die Strafen sollen der «Financial Times» zufolge bis Ende Juli veröffentlicht werden. Diese könne sich aber aufgrund der erst kürzlich vollzogenen Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS verschieben.

Die US-Notenbank Fed könnte eine Strafe bis zu 300 Millionen Dollar aussprechen. Von Seiten der britischen Prudential Regulation Authority (PRA) droht dem Bericht zufolge eine Strafzahlung über 100 Millionen Dollar. Die Strafen könnten jedoch im Rahmen der bereits begonnen Vergleichsgespräche heruntergehandelt werden.

Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma kann keine Strafen aussprechen. Sie plane aber einen Bericht über die Versäumnisse der Bank im Fall Archegos zu veröffentlichen, hiess es.

Milliardenverluste für CS

Die Archegos-Pleite gehörte zu den grösseren Debakeln der CS, die grobe Mängel bei der Schweizer Grossbank offenlegten. Im März 2021 hatte die CS wegen Archegos vor Verlusten gewarnt. Der Hedgefonds hatte sich mit riesigen Aktienwetten auf Kredit verspekuliert. Die CS reagierte zu spät und blieb auf wertlosen Papieren sitzen. Die Archegos-Pleite kostete sie über 5 Milliarden Dollar.

Aktuell habe die CS für mögliche Strafen im Fall Archegos lediglich 35 Millionen Franken zurückgestellt, hiess es in dem Bericht weiter. Auf Anfrage von AWP wollte die Credit Suisse den Beitrag nicht kommentieren, UBS und Finma waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.