Credit Suisse Umstellung an der Kasse – CS schickt Maestro-Karte in Rente

sda/phi

22.6.2020

Seit 1992 gibt es in der Schweiz Maestro-Karten – nun hat das System allmählich ausgedient.
Seit 1992 gibt es in der Schweiz Maestro-Karten – nun hat das System allmählich ausgedient.
Bild: Keystone

Die Maestro-Karte ist ein Auslaufmodell: Nicht nur die Banken wollen neue Karten für ihre Kunden, sondern auch der Detailhandel. Es geht natürlich auch ums Geld. Und nun macht die Credit Suisse den ersten Schritt.

Die Grossbank Credit Suisse lanciert eine neue Mastercard-Debitkarte. Diese ersetzt die bisherigen Maestro-Karten und soll dank kostenlosen Auslandstransaktionen eine Alternative zu Karten von Online-Banken wie Revolut bieten.

Ab dem 7. Juli 2020 seien bei Bestellungen von Neu- und Ersatzkarten nur noch Debitkarten von Mastercard erhältlich, teilte die Credit Suisse mit. Die bisherige Maestro-Karte verschwindet somit schrittweise. Kunden mit einer bestehenden Maestro-Karte erhalten laut der Bank bei Ablauf automatisch eine Debit Mastercard als Nachfolgekarte.

Mit der neuen Karte könne im Unterschied zur Maestro-Karte auch im Internet sowie in Apps bezahlt werden. Zur Sicherheit greift die Bank dabei auf das «3D Secure»-Authentifizierungsverfahren zurück, bei dem Kunden ihre Zahlungen mit dem Mobiltelefon bestätigen müssen.

Mit den neuen Karten sei ausserdem das kontaktlose Zahlen möglich, bei dem in der Schweiz bis 80 Franken keine Eingabe der PIN nötig ist. Die Zahlung werde, wie für eine Debitkarte üblich, direkt dem Konto belastet. Neu falle auch für den Einkauf im Ausland keine Transaktionsgebühr an, heisst es weiter.

Banken verdienen weniger an Maestro

Der Grund dafür, dass die Maestro-Karte bei den Banken kein gutes Image hat, ist die Provision: Die Institute verdienen weniger als bei den Kreditkarten. «Alle Maestro- und V-Pay-Karten [von Visa] sollen ersetzt werden», sagte dazu ein Experte des Finanzdienstleisters Six dem «Tages-Anzeiger» vor einigen Wochen.

Auch die Händler fordern niedrigere Kosten und eine Bezahlform, die auch im Internet einsetzbar ist. «Händler wollen schon lange Debitkarten, mit denen sich in Onlineshops bezahlen lässt.»

Die Schweizer Bezahl-App Twint wird als Ergänzung zu einer neuen Karte gesehen, die vor allem beim Kauf per Computer zum Zuge käme, analysiert Six. Auch eine Hinterlegung bei Anbietern wie Apple Pay soll nach der Umstellung möglich sein. 

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