Kloten ausgereizt «Unnötiges Risiko»? Die Flughafen Zürich AG expandiert nach Asien

jfk

5.9.2018

Die Betreiber des Flughafen Zürich wollen in Asien wachsen. (Archiv)
Die Betreiber des Flughafen Zürich wollen in Asien wachsen. (Archiv)
Bild: Keystone/Gaetan Bally

Die Flughafen Zürich AG will im Ausland ihr Geschäft ausbauen. Dafür hat die Aktiengesellschaft in Malaysia eine Tochterfirma gegründet. Und konkrete Projekte sind bereits ins Auge gefasst. Die Strategie ruft auch Kritik hervor.

Mit dem heutigen Pistensystem seien in Kloten die Möglichkeiten für Wachstum mehr oder weniger ausgeschöpft, führen die Flughafenbetreiber dem Magazin Watson zufolge an. Deswegen müssten neue Expansionsfelder erschlossen werden. Zu diesem Zweck hat die Flughafen Zürich AG in Kuala Lumpur das Tochterunternehmen «Zurich Airport Asia Consultancy» gegründet und unterhält seit Anfang August in der malaysischen Hauptstadt ein Büro, um in Asien Projekte an Land zu ziehen.

Die ersten Engagements sind schon angepeilt: So werde eine Bewerbung für den Flughafen Clark in der Nähe von Manila auf den Philippinen geprüft, wie die Touristik-Fachzeitung aboutTravel berichtet. Der Militärflughafen muss vorher noch privatisiert werden. Laut CFO Lukas Brosi laufen weitere Ausschreibungen in asiatischen Ländern, bei denen man einsteigen könnte.

Seit 2017 ist der 1979 geborene Schweizer Lukas Brosi CFO der Flughafen Zürich AG. (Archiv)
Seit 2017 ist der 1979 geborene Schweizer Lukas Brosi CFO der Flughafen Zürich AG. (Archiv)
Bild: Keystone/Thomas Delley

Der Wille zur Expansion beruht wohl auch auf positiven Erfahrungen. Eine Investition im indischen Bangalore im Jahr 2008 erwies sich als ausserordentlich lukrativ und spülte rund 100 Millionen Franken in die Kassen der Zürcher. Zurzeit laufen mehrere Engagements in Lateinamerika, die jedoch durch politische und wirtschaftliche Probleme auch weniger günstig verlaufen wie zum Beispiel im krisengeschüttelten Venezuela.

Es gibt laut «Watson» Stimmen in der Politik, die die Strategie der Expansion ins Ausland für ein unnötiges Risiko halten. Schliesslich müsste im schlimmsten Falle auch die öffentliche Hand für Missinvestitionen geradestehen. An der Flughafen Zürich AG sind der Kanton mit 33 Prozent und die Stadt Zürich mit fünf Prozent beteiligt.

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