USA Uno-Kommissar drängt Twitter zu Respekt für Menschenrechte

SDA

5.11.2022 - 23:54

Nur wenige Tage nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter bläst dem neuen Besitzer Elon Musk bereits eine steife Brise ins Gesicht. (Archivbild)
Nur wenige Tage nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter bläst dem neuen Besitzer Elon Musk bereits eine steife Brise ins Gesicht. (Archivbild)
Keystone

Der Uno-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat den neuen Twitter-Chef Elon Musk dazu aufgerufen, für die Respektierung der Menschenrechte in dem Onlinenetzwerk zu sorgen.

Aus seiner Sicht sei es kein ermutigender Start, dass Musk laut Berichten kurz nach der Twitter-Übernahme das gesamte Menschenrechts-Team des Kurzmitteilungsdienstes entlassen habe, schrieb Türk am Samstag in einem auf Twitter veröffentlichten Offenen Brief an den Multimilliardär.

Er sei in Sorge um den digitalen öffentlichen Raum und Twitters Rolle dort, schrieb Türk weiter. Wie alle Unternehmen müsse sich Twitter des Schadens bewusst sein, die auf der digitalen Plattform verursacht werden könnten, und entsprechende Massnahmen ergreifen.

«Respekt für unsere gemeinsamen Menschenrechte sollten die Leitlinien für die Nutzung und Entwicklung der Plattform sein», betonte der Uno-Menschenrechtskommissar. «Kurz, ich dränge Sie dafür zu sorgen, dass Menschenrechte unter Ihrer Führung entscheidend sind für das Twitter-Management sind.»

Zu Wort gemeldet hat sich unterdessen auch der Mitgründer und ehemalige Konzernchef von Twitter, Jack Dorsey. Er entschuldigte sich bei den Mitarbeitenden für die Massenentlassungen. Er sei dafür verantwortlich, dass die Twitter-Angestellten sich jetzt in dieser Lage befänden. Er habe Twitter zu schnell wachsen lassen.

Eine Woche nach der Übernahme durch Multimilliardär Elon Musk hatte Twitter am Freitag rund die Hälfte seiner 7500 Angestellten entlassen. Direkt nach der Übernahme hatte Musk bereits das Twitter-Management gefeuert. Musk hatte Twitter Ende Oktober für 44 Milliarden Dollar übernommen.

Politiker und Bürgerrechtsaktivisten fürchten, dass Musk den Kurzbotschaftendienst für unkontrollierte Hassbotschaften und Falschinformationen öffnen und bisher gesperrte Nutzerkonten wie das des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wieder freigeben könnte.