Nächste Krise im BankensektorUS-Bank First Republic gerät ins Wanken
Von Celina Euchner
26.4.2023
Der Quartalsbericht der US-Regionalbank First Republic entfacht erneut Sorgen um den US-Bankensektor. Kunden sind in Aufruhr, die Bank gerät ins Straucheln.
Von Celina Euchner
26.04.2023, 14:57
26.04.2023, 15:48
Celina Euchner
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die US-Regionalbank First Republic fährt Verluste von mehr als 100 Milliarden US-Dollar an Einlagen ein.
Die Aktie der Bank auf Rekordtief an der Börse.
First Republic will nun sparen, Stellen streichen und Boni der Führungskräfte kürzen.
Erneuter Wirbel im US-Bankensektor. Die First Republic hat in ihrem Quartalsbericht für das erste Jahresviertel einen Verlust von mehr als 100 Milliarden US-Dollar an Einlagen gemeldet. Das ist deutlich mehr als von Analysten erwartet. Die Kunden der First Republic beginnen der möglichen Krisen-Bank nun zu misstrauen, haben in grossem Stil Geld bei dem US-Institut abgezogen.
Die drohende Krise lässt sich auch an der Börse spüren. Die Aktien der im Zuge der US-Bankenkrise in die Schieflage geratene Regionalbank sackten auf ein weiteres Rekordtief und gingen mit einem Minus von nahezu 50 Prozent aus dem Handel. Der Kursrückgang seit Jahresbeginn beträgt inzwischen etwas mehr als 93 Prozent.
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20.03.2023
First Republic will sparen
Doch damit nicht genug. Papiere weiterer Regionalbanken wurden mit nach unten gezogen: PacWest Bancorp etwa verloren rund 9 Prozent, bevor das Finanzinstitut nach Börsenschluss selbst Zahlen zum ersten Quartal veröffentlichte. In einer Reaktion auf die zum Börsenschluss veröffentlichten Zahlen legte die Aktie nachbörslich wieder deutlich zu. Western Alliance Bancorp büssten 5,6 Prozent ein.
Doch was tut die First Republic jetzt? Das Unternehmen teilte mit, dass man «strategische Optionen» verfolge. Die Bank plane, ihre Bilanz zu verkleinern und Ausgaben zu senken. Auch soll an den Boni der Führungskräfte gespart werden. Weiter heisst es von der Bank, dass im laufenden Quartal geplant sei, bis zu einem Viertel der rund 7000 Stellen abzubauen.
Doch das Banken-Beben lässt die Kunden erzittern. Diese heben nun ihr Geld ab und deponieren es bei Banken, die als «too big too fail» (deutsch: zu gross zum Scheitern) gelten.
Es wird davon ausgegangen, dass der Staat jene Banken retten würde, sie sind systemrelevant. Die First Republic gilt nicht als systemrelevante Bank. Der Kollaps ihrer Konkurrenten Silicon Valley Bank und Signature Bank im März besorgt die Kunden massiv. Es wird befürchtet, dass die First Republic nun die dritte Bank sein könnte, die in Konkurs geht.