Amazon-Streamingdienst Bezos muss bei Ermittlungen gegen seinen Konzern aussagen

dpa

23.9.2022 - 06:22

Jeff Bezos und seine Partnerin Lauren Sanchez am 25. August 2022 bei der Weltpremiere von Amazons kostspieligem Fantasy-Spektakel «The Lord of the Rings: The Rings of Power» in London. 
Jeff Bezos und seine Partnerin Lauren Sanchez am 25. August 2022 bei der Weltpremiere von Amazons kostspieligem Fantasy-Spektakel «The Lord of the Rings: The Rings of Power» in London. 
Bild: Keystone/Photo by Scott Garfitt/Invision/AP

Amazon-Gründer Jeff Bezos, Konzernchef Andy Jassy und 15 weitere Manager müssen im Rahmen einer Untersuchung zu Geschäftspraktiken bei Amazon Prime aussagen. Seit März 2021 prüft die US-Behörde für Verbraucherschutz und Kartellrecht die Regeln für Anmeldung und Kündigung von Abos des Streamingdiensts.

DPA

Amazon-Gründer Jeff Bezos und Konzernchef Andy Jassy müssen im Rahmen einer Untersuchung zu Geschäftspraktiken rund um den Streamingdienst Amazon Prime aussagen. Das ordnete die Behörde für Verbraucherschutz und Kartellrecht (FTC) diese Woche an. Sie wies einen Antrag des Online-Unternehmens ab, zivilrechtliche Vorladungen für ungültig zu erklären, die Amazon früherem Chef Bezos und dessen Nachfolger Jassy im Juni zugestellt worden waren. Die FTC setzte dem Unternehmen zudem eine Frist: Bis zum 20. Januar müssten sämtliche Aussagen von Bezos, Jassy sowie 15 weiteren Manager, die ebenfalls vorgeladen wurden, erfolgt sein.

Amazon habe nicht darlegen können, dass die Vorladungen unzumutbare Belastungen im Hinblick auf Umfang und Timing darstellten, erklärte die ranghohe FTC-Vertreterin Christine Wilson. Gleichwohl nahm die Behörde einige Änderungen an Vorgaben in den Vorladungen auf, die Amazon als zu weitreichend kritisiert hatte.

Seit März 2021 prüft die FTC die Regeln für Anmeldung und Kündigung von Amazon-Prime-Abos. Der Dienst hat weltweit schätzungsweise 200 Millionen Mitglieder, allein in den USA sind es 150 Millionen. Für den Konzern ist Amazon Prime eine wichtige Einnahmequelle, zudem hat der Online-Riese durch den Streaming-Anbieter unzählige Kundendaten.

Amazon: «Hatz auf Bezos und Jassy»

In dem Protestschreiben gegen die Vorladungen von Bezos und Jassy hatte Amazon argumentiert, dass die FTC keinen triftigen Grund für die Notwendigkeit einer Aussage der beiden genannt habe. Dieselben Informationen hätten auch andere Gesprächspartner oder Unterlagen liefern können. Der Konzern sprach zudem von einer Hatz auf Bezos und Jassy. Jassy rückte im Juli 2021 an die Spitze von Amazon, Bezos – einer der reichsten Menschen der Welt – wurde Aufsichtsratschef.