Markt und BörseUS-Börse in Rezessionsangst – Schwächstes Halbjahr seit Jahrzehnten
SDA
1.7.2022 - 00:12
Aktienanleger mussten die vergangenen Monate einiges durchmachen: Inflations- und Konjunktursorgen liessen die US-Börsen im ersten Halbjahr einbrechen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Am Donnerstag ging es weiter nach unten.
1.7.2022 - 00:12
SDA
Auch wenn die deutlichen Kursverluste aus dem frühen Handel später erkennbar eingedämmt wurden, konnte dies an der erschreckend schwachen Halbjahresbilanz nicht mehr viel ändern – der marktbreite S&P 500 verbuchte die schwächste Entwicklung seit 1970. Beim Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 war es das schlechteste Abschneiden seit 2002.
Zum Handelsende verzeichnete der Leitindex Dow Jones Industrial am Donnerstag ein Tagesminus von 0,82 Prozent auf 30'775,43 Punkte. Der S&P 500 verringerte seinen Verlust bei 3785,38 Zählern auf 0,88 Prozent, während der Nasdaq 100 letztlich um 1,33 Prozent auf 11 503,72 Punkte nachgab. Für die erste Jahreshälfte standen bei den drei Börsenbarometern satte Abschläge von 15, 21 und 30 Prozent zu Buche.
Angst vor Rezession
Das Risiko weiter steigender Zinsen und einer davon ausgelösten Rezession hat die US-Aktienmärkte weiter fest im Griff. Börsianer verwiesen darauf, dass am Mittwoch US-Notenbankchef Jerome Powell und seine Amtskollegen aus der Eurozone und Grossbritannien auf einem Forum gewarnt hatten, dass die Inflation länger anhalten werde. Das habe die Debatte angeheizt, «dass fortdauernde Zinserhöhungen zur Bekämpfung der Inflation am Ende in eine Rezession münden», schrieb Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank.
Bei steigenden Preisen versuchen Konsumenten, die Ausgaben zu drosseln. Das belegten auch die im Mai weniger stark als erwartet gestiegenen Ausgaben der US-Konsumenten. Ausserdem waren die Ausgaben im Vormonat nach revidierten Daten schwächer als bisher bekannt gestiegen.
Autobauer unter Druck
Die maue Kauflaune bekamen an der Börse etwa die Aktien der Autobauer zu spüren: Ford, General Motors (GM) und Stellantis verloren zwischen zweieinhalb und fünf Prozent. Autos als vergleichsweise kostspieliges Konsumprodukt rutschen oft als erstes von privaten Einkaufslisten. Zudem verteuert sich bei steigenden Kapitalmarktzinsen die Kauffinanzierung – auch für die wichtigen Firmenkunden.
Aktien der Apothekenkette Walgreens Boots Alliance sackten nach Zahlen um mehr als sieben Prozent ab und waren damit die grössten Verlierer im Dow. Analystin Lisa Gill von der Bank JPMorgan verwies auf eine unter den Erwartungen liegende Profitabilität im dritten Geschäftsquartal.
Papiere des Corona-Bierbrauers Constellation Brands büssten knapp viereinhalb Prozent ein. Ein Händler begründete die Verluste mit einem verhaltenen Ausblick auf das zweite Geschäftsquartal.
Biontech und Pfizer unter Gewinnern
Zu den Tagesgewinnern zählten hingegen Biontech und Pfizer mit Aufschlägen von rund fünf beziehungsweise fast drei Prozent. Die US-Regierung bestellt in grossem Stil weiteren Corona-Impfstoff von den beiden Unternehmen für eine geplante Booster-Kampagne im Herbst. Laut Pfizer-Chef Albert Bourla geht es dabei auch um Mittel, die gegen neuartigere Virusvarianten wie Omikron schützen sollen.
Der Euro drehte mit den verringerten Verlusten an den US-Börsen ins Plus und kostete im New Yorker Handel zuletzt 1,0483 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs davor noch auf 1,0387 Dollar festgesetzt.
Die vom Bundesrat orchestrierte Zwangsübernahme der Credit Suisse durch die UBS jährt sich zum ersten Mal. Es waren dramatische Tage für den Schweizer Finanzplatz.
19.03.2024
Biden will Steuern für Reiche erhöhen
Washington, 12.03.2024: US-Präsident Biden will die Steuern für Superreiche und Konzerne erhöhen.
Das sieht der Entwurf seiner Regierung für das kommende Haushaltsjahr vor, das im Oktober beginnt. Der Haushaltsentwurf wurde am Montag veröffentlicht.
Der neue Entwurf schlägt unter anderem eine Mindeststeuer von 25 Prozent für Menschen mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar vor. Für untere und mittlere Einkommensklassen soll es allerdings Steuersenkungen geben. Zudem soll das US-Staatsdefizit über zehn Jahre hinweg um rund drei Billionen US-Dollar reduziert werden.
Biden hatte seine Haushaltspläne bereits bei seiner Rede zur Lage der Nation am Donnerstag angekündigt. Es gilt allerdings als ausgeschlossen, dass der Entwurf des Demokraten in dieser Form in absehbarer Zeit umgesetzt wird. Die Republikaner spiele da nicht mit.
13.03.2024
Boeing sackt plötzlich ab: Mehr als 50 Verletzte
Bei einem Zwischenfall auf einem Flug zwischen dem australischen Sydney und der neuseeländischen Stadt Auckland sind mindestens 50 Menschen verletzt worden. Ein "technisches Problem" habe am Montag an Bord der Boeing 787-9 Dreamliner eine heftige Turbulenz ausgelöst.