Zinspolitik US-Notenbank Fed erhöht Leitzins um 0,25 Prozentpunkte

SDA

3.5.2023 - 20:10

Die US-Notenbank Federal Reserve in Washington D. C. (Archiv)
Die US-Notenbank Federal Reserve in Washington D. C. (Archiv)
Keystone

Zur Bekämpfung der Inflation erhöht die US-Notenbank Fed (Federal Reserve) ihren Leitzins zum zehnten Mal in Folge. Mit einem erneuten Zinssprung um 0,25 Prozentpunkte liegt dieser nun in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent, wie die Fed am Mittwoch mitteilte.

Das ist der höchste Wert seit 2007 – also vor Beginn der weltweiten Finanzkrise. Damit hat der jüngste Bankenkollaps in den USA – der Zusammenbruch der First Republic Bank – die Fed nicht davon abgehalten, weiter leicht an der Zinsschraube zu drehen. Nun könnte allerdings eine Zinspause folgen.

Die US-Notenbank musste bei ihrer Entscheidung abwägen zwischen der Beruhigung der Sorgen im Bankensektor und dem Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise.

Im vergangenen Jahr hatte die Fed mehrmals den Leitzins um beachtliche 0,75 Prozentpunkte angehoben. Damit hatte die Zentralbank ein Tempo vorgelegt wie seit Jahrzehnten nicht. Sie leitete diese Zinswende vor gut einem Jahr ein – damals lag der Leitzins bei nahezu null. Zuletzt setzte die Fed aber auf kleinere Zinsschritte.

Die Entscheider der US-Notenbank rechnen laut im März veröffentlichter Prognose zum Jahresende im Mittel mit einem Leitzins von 5,1 Prozent. Dieser Wert ist mit der aktuellen Erhöhung erreicht.

Fed Mitauslöser der Bankenkrise

Die aggressiven Zinserhöhungen der Fed haben auch einen Teil der Turbulenzen im Bankensektor ausgelöst. Die kollabierten Banken haben sich nicht ausreichend gegen steigende Zinssätze geschützt. Diese haben etwa den Marktwert ihrer Wertpapierbestände verringert.

Mit der First Republic Bank ist gerade erst ein weiteres strauchelndes US-Geldhaus zusammengebrochen. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Branchenführer JP Morgan Chase die in Schieflage geratene Bank in einer staatlich koordinierten Rettungsaktion übernimmt. Nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank und der Signature Bank im März hatte es zunächst so ausgesehen, als seien die Turbulenzen überwunden.

Der Fed muss nun in ihrer Geldpolitik ein Spagat gelingen – denn weitere deutliche Zinserhöhungen könnten den Markt verunsichern. Gleichzeitig sind die Verbraucherpreise in den USA weiterhin zu hoch. Die Inflation im Zaum zu halten, ist die klassische Aufgabe der Notenbanken.