Volkswirtschaft Vertrauen in Vorsorgesystem gestiegen

sta

26.9.2024 - 09:04

Das Vertrauen der Schweizer Bevölkerung in das Schweizer Vorsorgesystem ist gestiegen. Grund waren auch die Abstimmungen zur  AHV-Reform. (Symbolbild)
Das Vertrauen der Schweizer Bevölkerung in das Schweizer Vorsorgesystem ist gestiegen. Grund waren auch die Abstimmungen zur AHV-Reform. (Symbolbild)
Keystone

Die Bevölkerung hat im Vergleich zum Vorjahr wieder mehr Vertrauen in das Schweizer Vorsorgesystem gefasst. Zu verdanken ist das laut dem «Raiffeisen Vorsorgebarometer» auch der Abstimmung zur AHV-Reform.

Keystone-SDA, sta

«Im Zuge der Abstimmung zur 13. AHV-Rente hat sich die Schweizer Bevölkerung vermehrt über das Thema informiert und dabei mehr Vertrauen in das Vorsorgesystem entwickelt», teilte Raiffeisen am Donnerstag anlässlich einer Medienkonferenz mit.

Mehr Vertrauen

Konkret habe der Gesamtbarometerwert im Vergleich zu 2023 um 46 Punkte zugelegt und liege neu bei 660 Zählern. Ausgewertet werden dabei vier Indikatoren: Per Umfrage werden «Engagement», «Wissen» und «Vertrauen» in Bezug auf das Vorsorgesystem ermittelt. Zusammen mit einer fachlichen Bewertung des vierten Indikators «Ökonomisches Ergebnis» durch die Raiffeisen-Experten entsteht daraus der Gesamtbarometerwert.

«Am stärksten zugenommen hat der Indikator 'Vertrauen'», heisst es weiter. Die Raiffeisen-Ökonomen begründen dies mit der Annahme der 13. AHV-Rente, die insbesondere das Vertrauen der älteren Personen in die AHV gestärkt habe.

Konkret gaben 22 Prozent der 18- bis 65-Jährigen an, dass sie ein hohes oder sogar sehr hohes Vertrauen in die AHV haben. Im Jahr davor waren es nur 17 Prozent.

Und auch das Wissen über das Vorsorgesystem habe sich durch die Auseinandersetzung der Bevölkerung mit den Abstimmungsvorlagen positiv entwickelt: «Die Leute haben sich in dadurch intensiver mit Vorsorgethemen auseinandergesetzt», sagte Roland Altwegg, Leiter Produkte & Investment Services bei Raiffeisen.

Eigenverantwortung bewiesen

Dass sich die Leute nicht nur mit dem Thema Vorsorge beschäftigen, sondern auch handeln, lasse sich ebenfalls beobachten, sagte Jürg Portmann, Co-Leiter des Instituts Risk & Insurance der ZHAW, die zusammen mit der Raiffeisen das Vorsorgebarometer erstellt. Ablesen könne man dies insbesondere an der jüngeren Generation.

«Noch nie waren so viele junge Personen im Besitz einer Säule 3a», konstatiert Portmann. Konkret seien mittlerweile 61 Prozent der 18- bis 30-Jährigen im Besitz einer Säule 3a. Im letzten Jahr waren es erst 54 Prozent. Die jüngere Generation leiste häufiger freiwillige Beiträge und beweise mit dem Ausbau der privaten Altersvorsorge Eigenverantwortung.

Positiv stimme zudem nicht zuletzt, dass sich die wirtschaftliche Lage der Vorsorgesysteme ebenfalls ansprechend entwickle. Zwar habe das Umlageergebnis der AHV im Vergleich zum Vorjahr um rund einen Viertel abgenommen, wobei das positive Anlageergebnis des Ausgleichsfonds der AHV noch nicht berücksichtigt sei. Die Pensionskassen wiederum konnten laut den Raiffeisen-Experten ihre finanzielle Situation verbessern.

Eine Entwarnung will Altwegg aber nicht aussprechen. Vor allem in der zweiten Säule gebe es gerade nach der Ablehnung der BVG-Reform noch einiges an «Hausaufgaben zu machen».

Das Vorsorgebarometer basiert den Angaben nach auf einer vom 11. bis 24. April 2024 durchgeführten Onlinebefragung unter rund 1000 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren.