Für 4 Millionen FrankenDölf Früh kauft Pierin Vincenz' Villa im Tessin
evpf, sda
11.4.2024 - 05:54
Ein Freund von Pierin Vincenz kauft die Villa für 4 Millionen Franken. Der ehemalige Raiffeisen-Chef war im April 2022 zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Urteil wurde in der Zwischenzeit aufgehoben.
Keystone-SDA, evpf, sda
11.04.2024, 05:54
11.04.2024, 15:14
SDA
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Der ehemalige Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz steckt in Geldnöten.
Um Schulden zurückzubezahlen, werden Häuser von Vincenz in Teufen AR und im Tessin verkauft.
Eine Villa mit Bootsplatz aus dem Besitz von Pierin Vincenz wurde am heutigen Donnerstag in Mendrisio zwangsversteigert.
Der Kaufpreis beträgt 4 Millionen Franken. Der Käufer ist ein Freund von Vincenz.
Für 4 Millionen Franken kommt die Villa des ehemaligen Bankers Pierin Vincenz samt Bootshaus unter den Hammer. Käufer ist, wie der «Blick» berichtet, ein Freund von Vincenz: Dölf Früh.
So habe Früh Vincenz schon bei der Finanzierung der Villa 2019 unter die Arme gegriffen. Insgesamt 4,225 Millionen Franken soll er ihm damals vorgeschossen haben. Dieses Geld wollte er zurück. Früh ist der ehemalige Präsident des FC St. Gallen.
In Morcote standen gleich zwei Parzellen zum Verkauf. Auf der einen steht Vincenz' Villa, die gemäss Medienberichten sanierungsbedürftig ist. Der Schätzwert des 368 Quadratmeter grossen Hauses beträgt 3,4 Millionen Franken. Hinzu kommt ein Bootsplatz mit einer separaten Wohnung, dessen Wert auf gute 700'000 Franken geschätzt wurde.
«Mir wäre ein anderer Käufer zwar lieber gewesen – jedoch war mir der Preis zu tief.» Daher habe er selber gekauft, um so seinen finanziellen Schaden zu minimieren, sagt Früh zu «Blick».
Die Auktion fand am Donnerstagnachmittag im Gemeinderatssaal von Mendrisio statt.
Darum wird die Villa versteigert
Der ehemalige Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz steckt in Geldnöten. Um Schulden zurückzubezahlen, sollen Häuser von Vincenz in Teufen AR und im Tessin verkauft werden.
Das Bezirksgericht Zürich hatte Vincenz und dessen Geschäftspartner unter anderem wegen Betrugs und mehrfacher Veruntreuung im April 2022 mit Freiheitsstrafen von drei Jahren und neun Monaten beziehungsweise vier Jahren bestraft.
In der Zwischenzeit hob das Zürcher Obergericht das erstinstanzliche Urteil gegen den ehemaligen Raiffeisen-Chef auf. Die 356-seitige Anklage weise «schwerwiegende Verfahrensfehler» auf und sei viel zu lang, fand das Obergericht und schickte den Fall zur Überarbeitung an die Staatsanwaltschaft zurück. Diese reichte beim Bundesgericht Beschwerde gegen das Urteil ein.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten vor, dass sie sich heimlich an Firmen beteiligt und danach dafür gesorgt hätten, dass diese Unternehmen unter anderem durch die Raiffeisen-Bank aufgekauft wurden. Dabei sollen sie Millionengewinne eingestrichen haben.
Stimmen zum Vincenz-Prozess: «Reicht es nicht fürs Rotlicht, wenn man 40 Millionen verdient?»
Nachgefragt in Zürich: Der Raiffeisen-Prozess sorgt für kräftiges Rauschen im nationalen Blätterwald, aber wie aufgeregt sind eigentlich Herr und Frau Schweizer? Verlieren sie ihren Glauben an ihre Bank und die Welt?