Zinsen steigen Wandern jetzt Milliarden an Bargeld zurück zur Bank?

uri

17.12.2022

Vor allem 1000er- und 200er-Noten waren zuletzt wenig im Umlauf.
Vor allem 1000er- und 200er-Noten waren zuletzt wenig im Umlauf.
Bild: Keystone/Ti-Press/Alessandro Crinari

Nach dem jüngsten Zinsentscheid der Nationalbank rentiert es wieder mehr, sein Geld auf dem Bankkonto zu deponieren. Doch wer jetzt gleich säckeweise 1000-Franken-Noten einzahlen will, sollte etwas beachten.

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Das Zeitalter der Negativzinsen ist womöglich endgültig passé. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hob am Donnerstag erneut den Leitzins an – auf 1 Prozent. Eine Reihe von Banken reagierte prompt: Sie kündigten ebenfalls eine Erhöhung der Zinssätze für das Ersparte ihrer Kundinnen und Kunden an.

Die Folge: Es dürfte eine gehörige Summe Geld wieder über die Schalter und damit in die Banken wandern. Die Schweizerinnen und Schweizer haben während der Zeit der Negativzinsen nämlich 10 Milliarden Franken an Bargeld zuhause gehortet. Das berichtet der «Blick» unter Verweis auf die neuesten Zahlen der SNB.

Demnach habe sich der Notenumlauf zwischen Juni und Oktober um etwa 10 Milliarden Franken reduziert. Das seien 10 Prozent des gesamten Bargeldes, das in der Schweiz im Umlauf sei. Auffällig sei dabei, dass vor allem die Zweihunderter- und Tausendernoten nicht mehr zirkulierten – sie bieten sich besonders dafür an, ein kleines Vermögen im heimischen Tresor oder unter der Matratze anzuhäufen.

Laut SNB-Präsident Thomas Jordan versuchten offenbar einige Personen auf diese Art und Weise, den Negativzinsen zu entgehen. Mit den höheren Zinsen werde es jetzt aber natürlich attraktiver, sein Geld wieder auf dem Spar- oder Lohnkonto zu deponieren, denn «dann bekommt man noch etwas dafür».

Vorsicht vor dem Geldwäscherei-Verdacht

Wer nun allerdings gleich mit bündelweise Bargeld bei der Bank antrabt, muss gegebenenfalls mit einer Geldwäscherei-Prüfung rechnen, wie der Rechtsanwalt Adrian Lienert von der Zürcher Kanzlei Bürgi Nägeli der NZZ erklärte.

Laut einer Sprecherin der UBS seien die Mitarbeitenden dazu angehalten, «die Plausibilität einer Einzahlung zu überprüfen und im Zweifelsfall nachzufragen», so die Zeitung. Auch bei der ZKB seien bei «aussergewöhnlichen und nicht plausiblen Transaktionen sowie ungewöhnlichen Bareinzahlungen [...] klärende Informationen beim Kunden» einzuholen, wie eine Sprecherin der NZZ sagte.

Um eine entsprechende Prüfung zu erleichtern, solle man laut Lienert die Bargeldbeträge am besten bei jener Bank einzahlen, bei der man bereits Kunde ist und das Geld womöglich zuvor bezogen habe.

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