Konzerne gegen freie Tankstellen «Warum kann der Preis nicht in der ganzen Schweiz so tief sein?»

phi

31.8.2024

Die Eröffnung dieser kleinen Etzelpark-Tankstelle in Gossau SG hat grosse Auswirkungen auf die Benzinpreise in der Umgebung.
Die Eröffnung dieser kleinen Etzelpark-Tankstelle in Gossau SG hat grosse Auswirkungen auf die Benzinpreise in der Umgebung.
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Ein Betreiber von freien Tankstellen verkauft sein Benzin für 1,65 Franken. Dort wo er sich niederlässt, können plötzlich auch die grossen Konzerne ihren Sprit deutlich günstiger anbieten.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Michael Knobel betreibt fünf «Eztelpark-Tankstellen».
  • Nach der Eröffnung seiner neuesten Filiale in Gossau SG bietet er das Benzin für 1,65 Franken an.
  • Plötzlich fallen bei drei grossen Konkurrenten die Preise von 1,86 auf bis 1,69 bis 1,65 Franken.
  • Kobel kritisiert den Markt und die Preisfindung der grossen Konzerne.

Michael Knobel betreibt eine Reihe von freien Tankstellen: Nach Füllinsdorf BL, Thayngen SH, Pfäffikon SZ und Winterthur ZH hat der 44-Jährige am 23. August eine Filiale seiner Etzelpark-Tankstelle in Gossau SG eröffnet. Das Bleifrei-95-Benzin kostet bei ihm aktuell 1,65 Franken.

Kaum hat Kobel die Zapfsäulen in Betrieb genommen, ziehen die Konzerne  nach: «Innert zwei Stunden machten die Grossen in der Nähe bei meinen Preisen mit», sagt er dem «Blick».

Eine nahe gelegene Avia verkauft plötzlich den Treibstoff für 1,64 statt 1,86 Franken, eine Coop-Tankstelle um die Ecke lässt den Preis von 1,86 auf 1,69 Franken fallen und die BP auf der anderen Strassenseite verlangt nur noch 1,65 Franken, heisst es weiter.

«Der Markt ist krank»

Eine Avia, die weiter entfernz in 1,7 Kilometer Luftlinie liege, nehme im Gegensatz dazu 1,86 Franken, schreibt «Blick» Auch die BP am St. Galler Stadion kassiere 1,86 Franken. Sprich: In Kobels Nähe profitieren diejenigen Lenkerinnen und Lenker, die Verbrenner fahren.

«Man will damit verhindern, dass bei mir getankt wird, ganz klar», kommentiert Kobel den Preissturz bei der Konkurrenz. «Wenn der Preis der anderen Anbieter rund um meine Tankstellen so tief sein kann, warum kann er es dann nicht in der ganzen Schweiz?»

Der Unternehmer schimpft: «Der Markt ist krank. Aber überall dort, wo ich eine Tankstelle aufmache, funktioniert er wieder.» Kobel hat nun seinerseits auf die Preise der Grossen reagiert – und ist auf 1,60 Franken runtergegangen.


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