Die Affäre um fingierte Kundenkonten kommt die US-Grossbank Wells Fargo noch einmal teuer zu stehen. Der Kreditriese teilte am Freitag mit, im Rahmen eines Vergleichs mit Anlegern eine Zahlung von 480 Millionen Dollar akzeptiert zu haben.
Die Einigung muss noch vom zuständigen Gericht in San Francisco genehmigt werden. Der Kompromiss sei im besten Interesse der Kunden, Mitarbeiter und Investoren, verkündete Vorstandschef Tim Sloan. Der Betrag ist laut Wells Fargo komplett durch Rückstellungen gedeckt.
Die Sammelkläger hatten der Bank unter anderem vorgeworfen, im Zusammenhang mit dem Scheinkontenskandal falsche Angaben zu Verkaufspraktiken gemacht zu haben. Deshalb sollten Aktionäre Schadenersatz erhalten. Wells Fargo streitet dies zwar ab, zog aber den Vergleich einem teuren und langwierigen Rechtsstreit vor. Die Bank hatte allerdings bereits im September 2016 eingeräumt, über Jahre nicht von Kunden genehmigte Konten eingerichtet zu haben.
Erst im April hatte Wells Fargo deshalb und wegen anderer dubioser Geschäftspraktiken eine Strafe von insgesamt 1,0 Milliarden Dollar von verschiedenen US-Behörden aufgebrummt bekommen. Zuvor waren Tausende Mitarbeiter wegen der Affäre gefeuert worden, auch der damalige Bankchef John Stumpf musste gehen. Mit anderen Sammelklägern hatte sich Wells Fargo schon 2017 auf einen Vergleich über 110 Millionen Dollar geeinigt. 2016 waren zudem bereits Bussgelder über 185 Millionen Dollar von US-Aufsichtsbehörden verhängt worden.
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