Coronavirus – KonjunkturZahl der Arbeitslosen steigt in Deutschland
SDA
1.9.2020 - 10:52
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im August erneut gestiegen – allerdings wie im Vormonat in saisonüblicher Höhe. Im Jahresvergleich macht sich dagegen die Rezession infolge der Corona-Panedemie bemerkbar.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren 2,95 Millionen Menschen ohne Job, 45'000 mehr als im Juli und 636'000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent.
Im August erhöht sich die Arbeitslosigkeit üblicherweise, weil Beschäftigungs- und Ausbildungsverhältnisse vor den Sommerferien enden. Zum Vergleich: Im August 2019 hatte sich die Zahl der Menschen ohne Job im Vergleich zum Vormonat um 44 000 erhöht.
Wie schon im Juli habe es keinen zusätzlichen coronabedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit gegeben, sagte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele, am Dienstag in Nürnberg. «Dennoch sind die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt weiterhin sehr deutlich sichtbar.»
Rückgang der Kurzarbeit
Im Juni waren nach vorläufigen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit 5,36 Millionen Menschen in Deutschland in Kurzarbeit. Im Mai hatte die Zahl noch bei 5,82 Millionen gelegen.
Im April war die Kurzarbeit gar auf 5,98 Millionen hoch geschnellt. Nach Angaben der Arbeitsmarktexperten sind die Zahlen hochgerechnet und werden monatlich angepasst, so dass sich diese rückwirkend verändern können.
Auch nach einer Umfrage des Ifo-Instituts geht die Kurzarbeit in Deutschland zurück. Danach gab es im August in 37 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen Kurzarbeit, im Juli waren es noch 42 Prozent.
Verschiedene Experten sehen zurzeit Anzeichen, dass sich der Arbeitsmarkt wieder gefangen hat – auch dank der Kurzarbeit, die das Ausmass der Entlassungen begrenzt hat. Die steigenden Infektionszahlen und die Angst vor neuen Einschränkungen bereiten ihnen jedoch Sorge. Die Kauflaune der Verbraucher hat das nach Angaben des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK bereits gedämpft.
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