Lohnpolitik sorgt für Unmut ZKB überprüft ihr Vergütungsmodell

SDA/dor

25.4.2023 - 05:30

Die Zürcher Kantonalbank lässt laut ihrem Präsidenten Jörg Müller-Ganz ihr Gehaltsmodell überprüfen. (Archivbild)
Die Zürcher Kantonalbank lässt laut ihrem Präsidenten Jörg Müller-Ganz ihr Gehaltsmodell überprüfen. (Archivbild)
Bild: Keystone/Walter Bieri

Der Präsident der Zürcher Kantonalbank hat nach Kritik aus der Politik eine Anpassung des Vergütungsmodells der Bank in Aussicht gestellt. Der Fixlohn soll nach Ansicht des Bankrats wieder mehr Gewicht erhalten, wie Jochen Müller-Ganz sagte.

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Das Vergütungsmodell der Zürcher Kantonalbank (ZKB) ist unter politischen Druck geraten – ihr wird von verschiedenen Parteien Masslosigkeit vorgeworfen. Der ZKB-Präsident Jochen Müller-Ganz hat eine Anpassung des Vergütungsmodells der Bank in Aussicht gestellt. Das Ergebnis der externen Überprüfung könne er nicht vorwegnehmen, sagte Müller-Ganz im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» auf die Frage, ob er zusichern könne, dass die Prüfung etwas bewirken werde. «Wir arbeiten am Thema, und ich bin sicher, dass wir eine Lösung finden werden, welche auch die Politik zufriedenstellen wird», sagte der ZKB-Präsident weiter.

Seit mehr als zehn Jahren bezahlt die ZKB ein unverändertes Fixgehalt. Dazu kommt eine Gewinnbeteiligung für alle im Unternehmen, wie Müller-Ganz sagte. Aufgrund steigender Gewinne seien auch die Gewinnbeteiligungen gestiegen. Wenn die Bank etwas ändere, dann nicht nur den Lohn des CEO, sondern das gesamte Vergütungsmodell aller Mitarbeitenden.

Wie die NZZ ausführte, verdiene der CEO der ZKB mit rund 2,3 Millionen Franken etwa doppelt so viel wie der «auch schon sehr gut entlöhnte Präsident der Nationalbank». Eine Universal- und eine Nationalbank seien nicht vergleichbar, verteidigte Müller-Ganz die Vergütung. Die ZKB richte sich «nach den Realitäten»: Die Bank wolle und müsse für ihre Topposten qualifizierte Persönlichkeiten rekrutieren. «Andere Firmen in der Finanzindustrie zahlen zum Teil deutlich höhere Löhne. Wir haben es zu oft erlebt, dass Kandidatinnen oder Kandidaten abspringen, weil unsere Gehälter tiefer sind als die der Konkurrenz», sagte der ZKB-Präsident weiter.

Den gesamten Personalaufwand für den teilzeitbereinigten Mitarbeitendenbestand von 5037 Personen wies die ZKB in ihrem Geschäftsbericht 2022 mit 1,12 Milliarden Franken aus. Davon waren 547,3 Millionen Grundsalär, 349,0 Millionen variable Vergütungen, 188,2 Millionen Sozialversicherungsbeiträge und 30,8 Millionen übrige Personalaufwendungen. Aufgeteilt auf die Anzahl Mitarbeitende ergab sich damit ein Grundsalär von knapp 109'00 Franken sowie eine variable Vergütung von gut 69'000 Franken pro Person.