Keine Chance mehrDen Eisbären bleiben nur noch 80 Jahre
AFP/tafi
21.7.2020
Ihr Lebensraum schmilzt sprichwörtlich, der Klimawandel lässt die Tiere nicht mehr genug Nahrung finden: Eisbären könnten innert 80 Jahren aus der freien Wildbahn verschwinden.
Der Klimawandel bedroht keine andere Art so konkret wie die Eisbären: Bis zum Jahr 2100 könnten die grössten an Land lebenden Raubtiere der Welt in freier Wildbahn ausgestorben sein. Wegen des Verschwindens ihres Lebensraums durch die steigenden Temperaturen fänden die Fleischfresser immer weniger Nahrung, heisst es in einer Studie, die am Montag in der Zeitschrift «Nature Climate Change» veröffentlicht wurde.
Mit dem Schrumpfen des Eises am Nordpol verkleinere sich das Zeitfenster, das den Bären für die Robbenjagd bleibe. Mit weniger Körpergewicht kämen die Bären dann schlechter durch den arktischen Winter. Die Bären kämen dadurch in einen Teufelskreis, weil hungrige, entkräftete Tiere weniger Erfolg bei der Jagd hätten. In manchen Regionen sei das bereits zu beobachten, schreiben die Forschenden.
Schnell steigende Temperaturen
«Für die Bären verlängert sich die Zeit ohne Nahrung, bevor das Eis wieder zufriert und sie sich erneut auf die Jagd machen können», erklärte der Leiter der Studie, Steven Amstrup von der NGO Polar Bears International. Zwölf von 13 untersuchten Populationen dürften die nächsten 80 Jahre nicht überstehen. In der Arktis steigen die Temperaturen doppelt so schnell wie im weltweiten Durchschnitt.
Die Forscher gingen in ihrer Studie von einem Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur um 3,3 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit aus. Bereits die Erwärmung um einen Grad hat zu einer Häufung von Hitzewellen, Dürren und Stürmen geführt.
Selbst wenn die Menschheit den Anstieg auf 2,4 Grad begrenzen könnte – ein halber Grad mehr als im Pariser Klimaschutzabkommen, aber dennoch kaum realistisch – würde es das Aussterben der Bären wohl nur verzögern.
Lebensraum schmilzt sprichwörtlich
«Das wäre noch immer viel mehr, als Eisbären während einer Million Jahre Evolutionsgeschichte erlebt haben», sagte Amstrup. Die Fleischfresser am oberen Ende der Nahrungskette seien kaum in der Lage, sich einer veränderten Umwelt schnell genug anzupassen. «Ihr Lebensraum schmilzt sprichwörtlich.»
Bisher sind lediglich Eisbären so unmittelbar vom Klimawandel betroffen, das sei aber nur ein Vorbote dessen, worauf sich andere Tierarten in den kommenden Jahrzehnten einstellen müssten, schreiben die Forscher. In freier Wildbahn leben heute noch etwa 25'000 Eisbären.
Erschreckende Aufnahmen: Wildtiere im Abfall der Menschen
Ein Seehund an der Küste Norfolks ist in ein Fischernetz hineingewachsen, das er nicht mehr losbekommt und das in seinen Körper drückt. Der Fotograf meldete den Vorfall örtlichen Tierschützern.
Bild: Dukas
Zwei indische Elefanten im Abfall der Menschen.
Bild: Dukas
Eine Wasserschildkröte im Roten Meer kann aufgrund einer Plastiktüte im Hals nicht mehr fressen. Das Tier wurde von der Tüte befreit.
Bild: Dukas
Ein Hirsch hat sich mit dem Geweih in einem Netz verfangen.
Bild: Dukas
In Kalifornien wurde dieser Otter gesichtet, schwimmend mit einer Plastiktüte am Körper.
Bild: Dukas
Fische in der Büchse: Diese Grundeln schwimmen in einer Coca-Cola-Dose.
Bild: Dukas
Ein Löwenjunges in Tansania mit dem liegengelassenen Abfall von Touristen im Maul.
Bild: Dukas
Der Kopf dieses Wolfes ist in einem weggeworfenen Plastikbehälter eingeklemmt. Das Tier konnte von dem Fotografen befreit werden.
Bild: Dukas
Ein Affe spielt in Thailand mit liegengelassenem Abfall.
Bild: Dukas
Ein Eisbär sucht Futter in einem Müllsack.
Bild: Dukas
Erschreckende Aufnahmen: Wildtiere im Abfall der Menschen
Ein Seehund an der Küste Norfolks ist in ein Fischernetz hineingewachsen, das er nicht mehr losbekommt und das in seinen Körper drückt. Der Fotograf meldete den Vorfall örtlichen Tierschützern.
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In Kalifornien wurde dieser Otter gesichtet, schwimmend mit einer Plastiktüte am Körper.
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Ein Affe spielt in Thailand mit liegengelassenem Abfall.