Aus Permafrost aufgetaut44'000 Jahre alter Urzeitwolf in Sibirien gefunden
vab
3.7.2024
In Sibirien ist ein Urzeitwolf aus dem Permafrost aufgetaut. Forschern zufolge soll das Tier vor etwa 44'000 Jahren gestorben sein. Der Körper ist so gut erhalten, dass sogar die letzte Mahlzeit im Magen erhalten ist.
vab
03.07.2024, 20:59
03.07.2024, 21:06
Vanessa Büchel
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Einheimische haben im sibirischen Permafrost einen Urzeitwolf gefunden.
Die gut erhaltenen Überreste geben Forschern Einblicke in die Lebensweise und Ernährung des Tiers.
Das mumifizierte Tier soll vor 44'000 Jahren gelebt haben.
Mit seinen gefletschten Zähnen hat er Scrat, Sid und Co. während der Eiszeit womöglich eine Menge Angst eingejagt. Jetzt liegt der Urzeitwolf 44'000 Jahre später auf dem Obduktionstisch in der russischen North-Eastern Federal University.
Einheimische haben einen fast perfekt erhaltenen Wolf aus dem Pleistozän, sprich: der Eiszeit, gefunden. Das Fell und die Zähne sind grösstenteils noch vorhanden. Auch einige Organe sowie die letzte Mahlzeit des Wolfs sollen die Forscher identifiziert haben.
Freigelegt wurde das mumifizierte Tier nur, weil der Permafrost in Sibirien aufgrund des weltweiten Temperaturanstiegs mehr und mehr auftaut. Unter dem Eis versteckt sich Erstaunliches, wie der Wolf aus Jakutien beweist.
Dr. Maxim Cheprasov, Leiter des Labors im Mammoth Museum, wird auf der Webseite der Universität zitiert: «Wir haben einen Zahn extrahiert, um das biologische Alter des Fundes zu bestimmen. Anhand der Abnutzung der Zähne und der Entwicklung des Scheitelkamms können wir jedoch bereits sagen, dass es sich um ein erwachsenes Männchen handelt.»
«Zeugen alter Zeiten»
Durch die Untersuchung des fossilen Wolfs erfahren die Wissenschaftler mehr darüber, wie das Tier während der Eiszeit gelebt und sich ernährt hat. Uralte Viren, Mikroben, Parasiten und Spuren der letzten Mahlzeit im Magen und Darm der Mumie legen spannende Informationen frei.
«Wir sehen, dass lebende Bakterien in den Funden fossiler Tiere über Jahrtausende hinweg überleben können und so als Zeugen dieser alten Zeiten dienen», meint Cheprasov.
Die Untersuchung von bisher unbekannten Mikroorganismen könne zudem bei der Entwicklung neuer Medikamente helfen.
Freigesetzte Viren sind nicht ganz harmlos
Doch ganz ungefährlich ist das Forschen an Überresten von prähistorischen Tieren nicht, wie ein Fall aus dem Jahr 2016 zeigt, über den «Bild» schreibt.
Damals sei ein gefrorenes Rentier in Sibirien gefunden worden, das schliesslich Milzbrand in Umlauf brachte. Insgesamt sollen 36 Menschen daran erkrankt sein: Für ein Kind endete die Infizierung gar tödlich.
Die Forscher der North-Eastern Federal University freut der Fund. Dr. Albert Protopopov, Leiter der Abteilung für Mammut-Fauna-Studien an der Yakutia Academy of Sciences, sagt: «Sein Magen wurde in isolierter Form konserviert, es gibt keine Verunreinigungen. Wir hoffen, durch die Sezierung eine Momentaufnahme der Biota des antiken Pleistozäns zu erhalten.»
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