Er ist schätzungsweise 30 Kilometer breit und 60 Kilometer lang: Ein in der Antarktis abgebrochener Eisberg hat sich selbstständig gemacht und treibt nun durchs Meer.
Der Anfang Oktober in der Antarktis abgebrochene Eisberg von der Grösse des Stadtgebietes von London hat sich in Bewegung gesetzt. Der Koloss drehte sich dabei um 90 Grad, wie eine aktuelle Satellitenaufnahme der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zeigt.
«Er driftet jetzt auf eine kleine Insel zu», sagte Daniela Jansen, Wissenschaftlerin am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut. Es sei daher nicht ausgeschlossen, dass er auf seiner Drift im Meereis zunächst aufgehalten werde.
Antarktis-Sonnenuntergang und Eisstrudel: Sentinel-3B liefert Bilder
Die von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA am 9. Mai 2018 zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt einen Sonnenuntergang in der Antarktis. Das Bild machte der neue Beobachtersatellit Sentinel-3B der ESA.
Bild: Eumetsat/ESA/dpa
Diese Aufnahme zeigt einen Eisstrudel im Meer vor Grönland.
Bild: Eumetsat/ESA/dpa
Hier eine fast wolkenlose Ansicht von Nordeuropa.
Bild: Eumetsat/ESA/dpa
Der 1,5 Tonnen schwere Satellit machte auch dieses Bild vom Roten Meer.
Bild: Eumetsat/ESA/dpa
Sentinel-3B war vor rund zwei Wochen vom Kosmodrom Plessezk in Nordrussland aus ins All geschossen worden.
Bild: S. Corvaja/ESA
Der neue Satellit ergänzt den Satellit Sentinel-3A und gehört zum europäischen Erdbeobachtungsprogramm Copernicus.
Bild: ESA
Das Satellitenpaar misst unter anderem Veränderungen der Erdoberfläche und der Ozeane. Aufnahme von Sentinel-3A: Der eisbedeckte Baikalsee in Sibirien am 14. März 2017.
Bild: ESA
Italien ächzt am 27. Februar 2018 unter viel Schnee.
Bild: ESA
Waldbrände verursachen am 11. Dezember 2017 riesige Rauchwolken bei Los Angeles in Kalifornien.
Bild: ESA
Im Larsen-Schelfeis im Weddell-Meer ist Anfang Oktober 2017 in der Mitte des Bildes ein gigantischer Eisberg zu sehen, der sich abgespalten hat.
Bild: ESA
Am 27. März 2017 trifft Zyklon «Debbie» auf die Ostküste Australiens. Der Wirbelsturm beschädigte dabei auch das Great Barrier Reef, Weltnaturerbe der UNESCO.
Bild: ESA
Der Eisberg mit Namen «D28» und einer Fläche von rund 1600 Quadratkilometern hatte sich vom Amery-Schelfeis in der Ostantarktis gelöst. Schelfeise sind auf dem Meer schwimmende Eisplatten, die von Gletschern gespeist werden und mit diesen noch verbunden sind.
Weil stets Eis nachkommt, brechen an den Kanten Eismassen ab. Schätzungen zufolge ist «D28» 30 Kilometer breit, 60 Kilometer lang und mehr als 200 Meter dick.
Das Weltkulturerbe «Titanic» droht sich aufzulösen
Das Weltkulturerbe «Titanic» droht sich aufzulösen
Vor über 100 Jahren ereignete sich die «Titanic»-Katastrophe – jetzt setzen Prokaryoten dem Unesco-Weltkulturerbe zu. Im Bild: Das Unglück in der Illustration. Nachdem die «Titanic» am 14. April 1912 gegen 23.40 Uhr rund 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland mit einem Eisberg kollidierte, versank sie zwei Stunden und 40 Minuten später in den Fluten.
Bild: Getty Images
Das Bild zeigt Überlebende in einem Rettungsboot – das Foto wurde bei Christie's in London versteigert.
Bild: Keystone
Das zeitgenössische Foto soll den Eisberg zeigen, mit dem die «Titanic» womöglich kollidierte. Auf der Wasserlinie soll noch rote Farbe am Eis zu sehen gewesen sein.
Bild: Keystone
Eine Erste-Klasse-Kabine der «Titanic» im Nachbau. Das Schiff war nicht das schnellste und technologisch fortschrittlichste, aber sehr komfortabel und zumindest kurze Zeit das grösste Schiff der Welt.
Bild: Keystone
Die «Titanic», ganz zu Beginn ihrer schicksalhaften Jungfernfahrt, am 10. April 1912, beim Auslaufen aus dem Hafen von Southampton.
Bild: Keystone
Unzählige Forscher hatten sich jahrelang auf die Wrack- und Schatzsuche begeben.
Bild: Keystone
Erst dem amerikanischen Tiefseeforscher Robert Ballard und seinem Team gelang es am 1. September 1985, das Wrack des legendären Schiffs in einer Tiefe von 3'803 Metern zu orten.
Bild: Keystone
Mit ihm begann der unerwünschte Trubel an einer Stätte ...
Bild: Keystone
... die aus Sicht von Ballard und Kollegen vor allem eine Gedenkstätte ist, der entsprechender Respekt entgegenzubringen ist.
Bild: Keystone
Über 1500 Männer, Frauen und Kinder starben bei dem Unglück. Im Bild: die «Titanic» (links) und ihr Schwesterschiff, die «Olympic», auf der Werft in Belfast, Nordirland.
Bild: Keystone
Lediglich 710 Menschen wurden gerettet. Im Bild: Der Rumpf des kolossalen Schiffes beim Bau.
Bild: Keystone
Ballard tauchte 1986, im Jahr nach der Entdeckung, erstmals hinab zum Wrack. «Es war ein unglaubliches Erlebnis», sagte er damals der Nachrichtenagentur DPA. «Wir haben alles sorgfältig fotografiert und ein komplettes Mosaik des Schiffes erstellt.» Als Ballard 2004 zur «Titanic» zurückkehrte, erkannte er sie kaum wieder. Der Meeresboden war mit Bierdosen und anderem Abfall übersät, klagte er in einem Artikel für das «National Geographic Magazine».
Bild: Keystone
Durch das Aufsetzen von U-Booten – unter anderem mit dem «Titanic»-Regisseur James Cameron an Bord – seien einige Decks dem Einsturz nahe oder bereits eingeknickt.
Bild: Keystone
Bergungsunternehmen hätten «Tausende Objekte von dem Ort entfernt, der für mich heilig ist», Bierfirmen den Mythos der «Titanic» für Werbezwecke missbraucht, beschwerte sich Ballard.
Bild: Keystone
Der Archäologe James Delgado von der Nationalen Meeres- und Atmosphärenbehörde (NOAA) der USA fürchtet den Unrat von Touristen und Souvenirjägern im Gewässer rund um die «Titanic».
Bild: Keystone
Der Abfall nähre Mikroben, die sonst unter extrem kargen Bedingungen leben müssten und fördere ihre Vermehrung. Zu ihnen gehören die seltenen eisenfressende Bakterien «Halomonas titanicae», die den Verfall des Wracks noch erheblich beschleunigen könnten, warnte Delgado.
Bild: Keystone
Ballard zeigte sich dennoch optimistisch. «Wir glauben, dass wir das Wrack erhalten können», erklärte er der DPA. Er will den Rumpf von Robotern unter Wasser streichen lassen – so würden auch die neuen Supertanker überholt.
Bild: Keystone
«Wir haben die Technologie. Sie ist praktikabel.» Ballard glaubt, die eisenhungrigen Bakterien mit Injektionen ins Schiffsinnere vernichten zu können.
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