Sensationelle Entdeckung Ägyptens bekannteste Totenstadt wird zur wahren Fundgrube

tafi/dpa/AFP

20.10.2020

Für ihr Alter haben sie sich gut gehalten: Ägyptens Tourismus- und Antiquitätenminister Khaled El-Enany nimmt die Mumien in den neu entdeckten Sarkophagen persönlich in Augenschein.
Für ihr Alter haben sie sich gut gehalten: Ägyptens Tourismus- und Antiquitätenminister Khaled El-Enany nimmt die Mumien in den neu entdeckten Sarkophagen persönlich in Augenschein.
Ministry of Tourism and Antiquities via AP

Nachdem Archäologen in der Nekropole Sakkara zuletzt fast 60 gut erhaltene Sarkophage entdeckten, kommen nun Dutzende weitere dazu. Die Särge sind etwa 2’600 Jahre alt, die Mumien darin sehen aus, «als wären sie erst gestern mumifiziert worden».

Die archäologischen Stätten nahe Kairo gelten eigentlich als gut und gründlich erforscht. Experten machen dort trotzdem immer wieder beeindruckende Entdeckungen. Nachdem sie vor wenigen Wochen schon 59 hervorragend erhaltene Sarkophage gefunden haben, förderten weitere Ausgrabungen nun Dutzende weitere Särge ans Tageslicht, wie CNN berichtet.

Obwohl die Einzelheiten erst noch bekannt gegeben werden müssen, informierten die Behörde bereits, dass es sich um «eine riesige Anzahl» hölzerner Sarkophage handele. Der Tourismus- und Antiquitätenminister des Landes, Khaled El-Enany, postete auf Instagram, dass zum aktuellen Fund «Dutzende» von Särgen gehören, die «seit der Antike versiegelt» seien.

2’600 Jahre nicht geöffnet

«Das ist nicht das Ende der Entdeckung, sondern der Beginn eines grossen Fundes», hatte Khaled El-Enany vor wenigen Wochen gesagt – und sollte recht behalten. Er sei bei der Öffnung eines Sarges dabei gewesen, sagte er weiter. Die Mumie habe ausgesehen, «als wäre sie erst gestern mumifiziert worden». Wie die 59 im September und Anfang Oktober gefundenen Särge seien auch die neuen Funde fast 2’600 Jahre lang nicht geöffnet worden.

Die Holzsarkophage, die mit farbigen Symbolen und Hieroglyphen bedeckt sind, seien in sehr gutem Zustand und ihre Originalfarbe sei erhalten. Die Experten vermuten, dass darin hohe Staatsbeamte und Priester aus der 26. Dynastie (664 bis 525 vor Christus) bestattet worden sind.

Ausstellung im neuen Grossen Ägyptischen Museum

Der Fundort Sakkara liegt am Nil südlich von Kairo und diente in pharaonischer Zeit als Friedhof für die damalige Hauptstadt des Reiches, Memphis. Die bei Touristen beliebte Sehenswürdigkeit zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Pyramiden von Sakkara gelten als ein «grosses Meisterwerk architektonischen Designs», wie die UNESCO schreibt. Dort liegt auch die berühmte, 5’000 Jahre alte Stufenpyramide von Pharao Djoser.

Ausgestellt werden sollen die Fundstücke im neuen Grossen Ägyptischen Museum (GEM), das nahe den Pyramiden von Giseh gebaut wird. Das GEM soll kommendes Jahr für Besucher öffnen und nach Angaben der Betreiber die dann grösste archäologische Sammlung der Welt beherbergen.

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