Bin-Laden-TötungAls Amerika seinen Erzfeind ausschaltete
Philipp Dahm
2.5.2021
Operation Neptune Spear – die Tötung Osama bin Ladens
Osama bin Laden auf einem Foto aus Afghanistan von 1988 – er hat die Terrororganisation Al Qaida gegründet und ist für die Anschläge vom 11. September 2001 verantwortlich. Seither ist er auf der Flucht vor der Rache von Uncle Sam. Jahrelang kann er sich ...
Bild: Keystone
... vor seinen Häschern im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan verstecken, obwohl er der wohl meistgesuchte Mann in der US-Geschichte ist. Das Foto ist aus dem Jahr 1998: Seit diesem Jahr benutzte der Terrorist keine Telefone mehr.
Bild: Keystone
Die CIA kam bin Laden durch seinen Kurier auf die Schliche, der Abu Ahmed al-Kuwaiti hiess. Seine Stimme konnte identifiziert werden. Sein Aufenthaltsort: dieses Haus in Abbottabad in Pakistan.
Bild: Keystone
Der US-Geheimdienst begann, das Haus zu überwachen, in dem sich vor allem al-Kuwaiti und seine Familie aufhielten, aber aus dem zuweilen auch ein Mann in den Hof trat, den die Amerikaner «Pacer» tauften.
Bild: Keystone
War «Pacer» der meistgesuchte Mann der Welt? Die Berater von Barack Obama haben dem US-Präsidenten einen Luftangriff empfohlen, doch Sicherheit hätte das Weisse Haus nur beim Einsatz eines Kommandos.
Bild: Keystone
Obama gab grünes Licht für die Operation Netune Spear – dieses Bild aus dem «Situation Room» des Weissen Hauses geht später um die Welt. Vize Joe Biden und Präsident Obama (von links) schauen gebannt zu, als sie laufend über den Einsatz informiert werden.
Bild: Keystone
Für die Aktion mussten die beteiligten Soldaten vorübergehend aus der Armee aus- und in die CIA eintreten, weil sich die USA nicht im Krieg mit Pakistan befunden haben. Kommando-Einheiten der Navy Seals (im Archivbild zu sehen) meldeten sich freiwillig.
Bild: Keystone
Zwei hochmoderne Helikopter mit Tarneigenschaften sollten die Soldaten ins Ziel bringen, während sich zwei Chinook-Helikopter als Unterstützung im Hintergrund bereit hielten. Das Kommando flog im Schutze der Dunkelheit das Ziel an, ...
Bild: WikiCommons/Yuvalnato
... wobei einer der beiden Helikopter kurz vor dem Gebäude abstürzte. Die Soldaten blieben aber unverletzt, drangen von zwei Seiten auf das Haus vor und dann in das Gebäude ein.
Bild: Symbobild: US Navy
Die Spezialeinheit tötet im unteren Stockwerken Kurier al-Kuwaiti, seinen Bruder Abrar und dessen Frau Bushra. Als sie in den zweiten Stock hinaufgehen, erwischen sie Osama bin Ladens Sohn Khalid und sprengen sich den Weg ...
Bild: Keystone
... in den dritten Stock frei, wo sich der Gesuchte und zwei Frauen versteckt haben. Die Frauen werden beiseite gestossen, bevor der US-Soldat Robert J. O'Neill, bin Laden mit zwei Kopfschüssen liquidiert.
Bild: Keystone
Die Seals meldeten am 2. Mai 2011: «Für Gott und Vaterland – Geronimo, Geronimo, Geronimo.» Möglicherweise war Geronimo der Codename für bin Laden, doch diese These ist umstritten. Als die Soldaten um Bestätigung gebeten werden, antworten sie: «Geronimo – EKIA» (enemy killed in action).
Bild: Symboldbild: Keystone
Der grösste Feind der USA ist tot: Barack Obama schüttelte Admiral Mike Mullen die Hand. Aussenministerin Hillary Clinton schaut zu. Den Leichnam nimmt das Kommando mit. Er wird später ...
Bild: Keystone
... eingeäschert, doch kein Land will seine sterblichen Überreste übernehmen. Auch seine Heimat Saudi-Arabien nicht. Seine Asche wird schliesslich nach muslimischem Ritual keine 24 Stunden nach seinem Tod vom Flugzeugträger USS Carl Vinson aus im Arabischen Meer verstreut.
Bild: Keystone
Ein indischer Zeitungsstand am 3. Mai: Die Nachricht vom Tod des Terroristen schlug ein wie eine Bombe.
Bild: Keystone
Die «Times» erschien am 5 Mai 2011 in einer Aufmachung wie schon beim Tod von Adolf Hitler oder Saddam Hussein.
Bild: Keystone
Während die Öffentlichkeit in den USA noch am 2. Mai in frenetischen Jubel ausbrach ...
Bild: Keystone
... und erleichtert aufatmete, ...
Bild: Keystone
... sorgte der Einsatz in Pakistan ...
Bild: Keystone
... oder Ägypten für Demonstrationen gegen die USA:
Bild: Keystone
Die pakistanische Armee transportiert Teile des abgestürzten Helikopters ab: Es ist unklar, ob der pakistanische Geheimdienst über den Angriff Bescheid wusste. Die Regierung erfuhr jedenfalls erst später vom Einsatz.
Bild: Keystone
Das Haus, in dem bin Laden sein Leben liess, wurde 2012 abgerissen.
Bild: Keystone
Eines der letzten Fotos von bin Laden zeigt den Terroristen in seinem Unterschlupf wenige Tage vor seinem Tod am 2. Mai 2011. Er wurde 54 Jahre alt.
Bild: Keystone
Operation Neptune Spear – die Tötung Osama bin Ladens
Osama bin Laden auf einem Foto aus Afghanistan von 1988 – er hat die Terrororganisation Al Qaida gegründet und ist für die Anschläge vom 11. September 2001 verantwortlich. Seither ist er auf der Flucht vor der Rache von Uncle Sam. Jahrelang kann er sich ...
Bild: Keystone
... vor seinen Häschern im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan verstecken, obwohl er der wohl meistgesuchte Mann in der US-Geschichte ist. Das Foto ist aus dem Jahr 1998: Seit diesem Jahr benutzte der Terrorist keine Telefone mehr.
Bild: Keystone
Die CIA kam bin Laden durch seinen Kurier auf die Schliche, der Abu Ahmed al-Kuwaiti hiess. Seine Stimme konnte identifiziert werden. Sein Aufenthaltsort: dieses Haus in Abbottabad in Pakistan.
Bild: Keystone
Der US-Geheimdienst begann, das Haus zu überwachen, in dem sich vor allem al-Kuwaiti und seine Familie aufhielten, aber aus dem zuweilen auch ein Mann in den Hof trat, den die Amerikaner «Pacer» tauften.
Bild: Keystone
War «Pacer» der meistgesuchte Mann der Welt? Die Berater von Barack Obama haben dem US-Präsidenten einen Luftangriff empfohlen, doch Sicherheit hätte das Weisse Haus nur beim Einsatz eines Kommandos.
Bild: Keystone
Obama gab grünes Licht für die Operation Netune Spear – dieses Bild aus dem «Situation Room» des Weissen Hauses geht später um die Welt. Vize Joe Biden und Präsident Obama (von links) schauen gebannt zu, als sie laufend über den Einsatz informiert werden.
Bild: Keystone
Für die Aktion mussten die beteiligten Soldaten vorübergehend aus der Armee aus- und in die CIA eintreten, weil sich die USA nicht im Krieg mit Pakistan befunden haben. Kommando-Einheiten der Navy Seals (im Archivbild zu sehen) meldeten sich freiwillig.
Bild: Keystone
Zwei hochmoderne Helikopter mit Tarneigenschaften sollten die Soldaten ins Ziel bringen, während sich zwei Chinook-Helikopter als Unterstützung im Hintergrund bereit hielten. Das Kommando flog im Schutze der Dunkelheit das Ziel an, ...
Bild: WikiCommons/Yuvalnato
... wobei einer der beiden Helikopter kurz vor dem Gebäude abstürzte. Die Soldaten blieben aber unverletzt, drangen von zwei Seiten auf das Haus vor und dann in das Gebäude ein.
Bild: Symbobild: US Navy
Die Spezialeinheit tötet im unteren Stockwerken Kurier al-Kuwaiti, seinen Bruder Abrar und dessen Frau Bushra. Als sie in den zweiten Stock hinaufgehen, erwischen sie Osama bin Ladens Sohn Khalid und sprengen sich den Weg ...
Bild: Keystone
... in den dritten Stock frei, wo sich der Gesuchte und zwei Frauen versteckt haben. Die Frauen werden beiseite gestossen, bevor der US-Soldat Robert J. O'Neill, bin Laden mit zwei Kopfschüssen liquidiert.
Bild: Keystone
Die Seals meldeten am 2. Mai 2011: «Für Gott und Vaterland – Geronimo, Geronimo, Geronimo.» Möglicherweise war Geronimo der Codename für bin Laden, doch diese These ist umstritten. Als die Soldaten um Bestätigung gebeten werden, antworten sie: «Geronimo – EKIA» (enemy killed in action).
Bild: Symboldbild: Keystone
Der grösste Feind der USA ist tot: Barack Obama schüttelte Admiral Mike Mullen die Hand. Aussenministerin Hillary Clinton schaut zu. Den Leichnam nimmt das Kommando mit. Er wird später ...
Bild: Keystone
... eingeäschert, doch kein Land will seine sterblichen Überreste übernehmen. Auch seine Heimat Saudi-Arabien nicht. Seine Asche wird schliesslich nach muslimischem Ritual keine 24 Stunden nach seinem Tod vom Flugzeugträger USS Carl Vinson aus im Arabischen Meer verstreut.
Bild: Keystone
Ein indischer Zeitungsstand am 3. Mai: Die Nachricht vom Tod des Terroristen schlug ein wie eine Bombe.
Bild: Keystone
Die «Times» erschien am 5 Mai 2011 in einer Aufmachung wie schon beim Tod von Adolf Hitler oder Saddam Hussein.
Bild: Keystone
Während die Öffentlichkeit in den USA noch am 2. Mai in frenetischen Jubel ausbrach ...
Bild: Keystone
... und erleichtert aufatmete, ...
Bild: Keystone
... sorgte der Einsatz in Pakistan ...
Bild: Keystone
... oder Ägypten für Demonstrationen gegen die USA:
Bild: Keystone
Die pakistanische Armee transportiert Teile des abgestürzten Helikopters ab: Es ist unklar, ob der pakistanische Geheimdienst über den Angriff Bescheid wusste. Die Regierung erfuhr jedenfalls erst später vom Einsatz.
Bild: Keystone
Das Haus, in dem bin Laden sein Leben liess, wurde 2012 abgerissen.
Bild: Keystone
Eines der letzten Fotos von bin Laden zeigt den Terroristen in seinem Unterschlupf wenige Tage vor seinem Tod am 2. Mai 2011. Er wurde 54 Jahre alt.
Bild: Keystone
Zehn Jahre haben die USA ihn gejagt – und vor zehn Jahren schlägt Uncle Sam dann zu: Am 2. Mai 2011 tötet ein Kommando Osama bin Laden, den meistgesuchten Mann der Welt.
Philipp Dahm
02.05.2021, 12:25
02.05.2021, 12:26
Philipp Dahm
Es ist zehn Jahre her, dass Präsident Barack Obama vor die TV-Kameras tritt – und den Tod des Staatsfeindes Nummer eins vermeldet: Die USA haben Osama bin Laden in Pakistan aufgespürt und ausgeschaltet.
Die Jagd selbst hat zehn Jahre gedauert – wie Washington den Terroristen gefunden hat, erzählt obige Bildergalerie. Bei der anfänglichen Observierung seines Verstecks zieht die CIA alle Register.
Agenten geben sich unter anderem als Ärzte aus, die Hepatitis-Impfungen durchführen wollen, um DNA-Proben der Bewohner des Hauses zu bekommen, in dem sie den Saudi vermuten. Sie erweisen wahren Helfern einen Bärendienst: Echte Ärzte beklagen fortan grosses Misstrauen, wenn sie in Pakistan impfen wollen.
Möglich ist der CIA-Einsatz nur, weil ein pakistanischer Arzt die falsche Impfkampagne initiiert: Doktor Shakeel Afridi. Die pakistanischen Behörden, denen die ganze bin-Laden-Sache mehr als unangenehm ist, nehmen ihn einige Wochen nach dem Einsatz fest.
Bauernopfer: Seit zehn Jahren in Einzelhaft
Obwohl es keine offizielle Anklage gegen Afridi in Zusammenhang mit der Tötung gibt, kommt der Mann vor ein Stammesgericht, das ihn nach einem Gesetz aus der Kolonialzeit verurteilt, das die Zusammenarbeit mit fremden Aufwieglern verbietet. Das Urteil: 33 Jahre Haft. Seit dem Prozess sitzt der Arzt im Hochsicherheitsgefängnis von Sahiwal in Einzelhaft.
Die USA haben gegen seine Verurteilung protestiert, geschehen ist bisher aber nichts. «Er wird nur deshalb im Gefängnis behalten, um jedem Pakistani beizubringen, dass man nicht mit westlichen Geheimdiensten kooperiert», sagte Husain Haqqani, der einst pakistanischer Botschafter in den USA war, der Nachrichtenagentur AFP. «Statt bin Ladens Präsenz einzuräumen, wurde Dr. Afridi zum Sündenbock gemacht.»
Die Hydra des Extremismus
Joe Biden hat inzwischen den Abzug aus Afghanistan verkündet – nach 20 Jahren Krieg. Was mit dem Land passiert, wenn die Nato im September nicht mehr da ist, steht in den Sternen.
Bin Ladens Al-Kaida ist zwar deutlich geschwächt, doch andere Radikale wie der sogenannte Islamische Staat haben das Vakuum prompt gefüllt. Der Kampf gegen Extremismus ist noch immer nicht vorbei – der Einsatz vor zehn Jahren bleibt ein Etappensieg.