Galileo Europäisches Satelliten-Navigationssystem ausgefallen

SDA/uri

15.7.2019

Derzeit befinden sich 26 Galileo-Satelliten in der Umlaufbahn, vier weitere sollen Ende 2020 ins All geschossen werden. (Computerbild)
Derzeit befinden sich 26 Galileo-Satelliten in der Umlaufbahn, vier weitere sollen Ende 2020 ins All geschossen werden. (Computerbild)
Bild: dpa

Das europäische Navigationsnetz Galileo – die Alternative zum US-amerikanischen GPS – kämpft seit Freitag mit Störungen. Das teilte der Betreiber auf seiner Website mit.

Das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo ist am Wochenende wegen einer Störung teilweise ausgefallen. Der Such- und Rettungsdienst, mit dem Menschen in Notlagen aufgespürt werden können, funktioniere aber noch, teilte die zuständige EU-Agentur GSA mit. Von der Störung betroffen seien Einrichtungen am Boden. Experten arbeiteten daran, den Fehler zu beheben.

Mit dem milliardenschweren Prestigeprojekt Galileo will Europa unabhängig vom amerikanischen GPS werden. Erste Galileo-Dienste sind seit Dezember 2016 verfügbar. Schon jetzt sind Positionsbestimmungen rund um den Globus möglich.

Viel teurer als geplant

Das System soll letztlich mit 30 Satelliten Navigationsdienste anbieten. Derzeit befinden sich 26 Galileo-Satelliten in der Umlaufbahn, vier weitere sollen Ende 2020 ins All geschossen werden. Das Kontrollzentrum steht in Oberpfaffenhofen, Betreiber aber ist die europäische Satellitennavigationsbehörde GSA in Prag.

Galileo war mit grosser Verzögerung und viel höheren Kosten als geplant an den Start gegangen. Ursprünglich sollte Galileo bereits 2008 in den Vollbetrieb gehen. 1999 plante die EU 2,2 bis 2,9 Milliarden Euro für den Aufbau des Systems ein. Der derzeitige Kostenrahmen sieht aber anders aus: Im EU-Budget bis 2020 sind 7,2 Milliarden für den Aufbau plus drei weitere Milliarden für den Betrieb vorgesehen.

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