RaumfahrtDas All als normaler Arbeitsort der Zukunft
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13.12.2024 - 07:17
Professor Oliver Ullrich der Universität Zürich nach dem ersten Parabelflug ab Schweizer Boden in Dübendorf ZH im September 2015. (Archivbild)
Keystone
In zehn Jahren wird das All nach Einschätzung des Weltraumforschers Oliver Ullrich als Wirtschaftsraum möglicherweise so normal sein, wie heute das Internet. Insbesondere die Schweizer Pharmabranche könnte davon profitieren, sagte der in Zürich tätige Professor.
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13.12.2024, 07:17
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Künftig sollen nicht mehr nur Daten in den Orbit gesandt, sondern Produkte «da oben» hergestellt werden, wie Ullrich in dem am Freitag veröffentlichten Interview mit «Blick» sagte. Der Forscher ist Leiter das neu gegründeten Center for Space and Aviation Switzerland and Liechtenstein (CSA) und Direktor des Space Hub der Universität Zürich.
«Bei vielen Produktionsprozessen stört die Schwerkraft auf der Erde», sagte Ullrich. Als Beispiel nannte er die Produktion von menschlichem Gewebe. Auf der Erde sei es eine grosse Herausforderung, dass sich die Zellen richtig anordnen. «Im All geschieht das automatisch», sagte er.
Aus menschlichen Stammzellen könnten so künftig viel einfacher in grossen Mengen Organe für Transplantationen produziert werden. «Das konnten wir auch bereits auf zwei ISS-Missionen in der Praxis zeigen», sagte Ullrich. Insbesondere in den Bereichen Pharmazie und Biotechnologie sieht er grosses Potenzial.
«Normale Arbeiter»
Auch die im All tätigen Berufe würden diverser, zeigte er sich überzeugt. Anfänglich würden die Arbeiten noch von Berufsastronautinnen und -Astronauten erledigt. Später werde es Spezialisten mit kürzerer Ausbildung geben «und auch ganz normale Arbeiter, sogenannte Space Worker, die in der Produktion tätig sind», sagte Ullrich.
Der in Zürich tätige Weltraumforscher ist mit seiner Arbeit wörtlich näher an die Raumfahrt der Zukunft gerückt. Die Raumstation-Entwicklungsfirma Starlab Space will sich in Dübendorf ZH niederlassen. Anfang dieser Woche unterzeichnete Starlab, das CSA und der Switzerland Innovation Park Zurich eine entsprechende Absichtserklärung. Die Nähe zu den Forschungspartnern der Universität Zürich und der ETH Zürich war ein Grund für die Standortwahl, wie aus einer Mitteilung hervorging.
Mit dem geplanten Ende der Internationalen Raumstation (ISS) im Jahr 2030 soll Starlab als private Raumstation die Forschung und Wissenschaft fortsetzen und den erdnahen Orbit für private Unternehmen erschliessen, hiess es in einer Mitteilung.
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