Daten von Marssonde «InSight» Der Mars versteckt viel Wasser in der Tiefe

dpa

13.8.2024 - 07:32

Der Planet Mars, aufgenommen vom «Hubble»-Weltraumteleskop
Der Planet Mars, aufgenommen vom «Hubble»-Weltraumteleskop
dpa

Einst hatte der Mars viel Wasser – doch das ist rätselhafterweise verschwunden. Nun deutet eine Studie auf reichhaltige unterirdische Vorkommen hin. Das wäre vor allem für eine Frage äusserst wichtig.

DPA

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • 10 bis 20 Meter unter der Mars-Oberfläche schlummern grosse Wasser-Reservoirs.
  • Das Wasser ist aber in Poren und Rissen des Gesteins verborgen und damit schwer zu fördern.
  • Das Wasser könnte mikrobielles Leben ermöglichen.

Auf dem Mars enthalten die Gesteinsschichten in einer Tiefe von 10 bis 20 Kilometern so viel Wasser, dass es für einen ein bis zwei Kilometer tiefen Ozean auf dem gesamten Planeten reichen würde. Auf das unterirdische Wasserreservoir stiess ein Team um Vashan Wright von der University of California in San Diego bei der Auswertung von Daten der Marssonde «InSight». 

«Vor über drei Milliarden Jahren gab es grosse Mengen flüssigen Wassers auf der Oberfläche des Mars», erläutern Wright und seine Kollegen in den «Proceedings» der US-nationalen Akademie der Wissenschaften («PNAS»). Davon zeugen auf Aufnahmen von Marssonden zahlreiche Spuren von Flussläufen, Seen und einem grossen Ozean.

Wo dieses Wasser geblieben ist, nachdem der Mars seine Atmosphäre fast vollständig verloren hat, ist bislang unklar. Eine Vermutung: Ein grosser Teil des Wassers könnte in den Untergrund abgesickert sein. Um diesem Verdacht nachzugehen, haben Wright und seine Kollegen die Daten von «InSight» erneut analysiert und mit verschiedenen Modellen für wasserhaltige Gesteinsschichten verglichen.

Eine wietere Aufnahme des Mars.
Eine wietere Aufnahme des Mars.
KEYSTONE

Die mit einem Seismometer – einem Gerät zur Messung von Bodenerschütterungen – ausgestattete Marssonde hatte von 2018 bis 2022 einen Blick in das Innere des Roten Planeten geworfen. Denn die Ausbreitung der von Marsbeben oder Meteoriten-Einschlägen ausgelösten Schwingungen des Marsgesteins liefert Forschenden detaillierte Erkenntnisse über den inneren Aufbau des Planeten.

Für Mars-Kolonisten wäre das Wasser kaum nutzbar

Nach der Analyse kamen die Forscher zu dem Schluss, dass sich die Daten am besten mit einer wasserhaltigen Schicht aus magmatischem Gestein in einer Tiefe von 10 bis 20 Kilometern erklären lassen. Für künftige Mars-Kolonisten wäre dieses Wasser allerdings kaum nutzbar – zum einen aufgrund der grossen Tiefe und zum anderen, weil das Wasser in Poren und Rissen des Gesteins verborgen und damit schwer zu fördern ist. 

Bedeutsam wäre eine solche Schicht dennoch: Denn auf der Erde findet man selbst in grossen Tiefen im Gestein noch Mikroben. «Wasser ist für Leben, wie wir es kennen, notwendig», betont Wrights Kollege Michael Manga.

Und weiter: «Es ist daher nicht abwegig zu vermuten, dass die wasserhaltigen Gesteinsschichten auf dem Mars ebenfalls eine habitable Umgebung für Mikroben bieten könnten.» Das Team sieht daher diese Schichten in der Tiefe des Marsbodens als vorrangiges Ziel für die Suche nach mikrobiellem Leben auf unserem Nachbarplaneten.


Ausgangssperre in Studen BE: «So hängen die Kinder nachts nicht draussen rum»

Ausgangssperre in Studen BE: «So hängen die Kinder nachts nicht draussen rum»

Die Berner Seeländer Gemeinde Studen führt abends eine Ausgangssperre für Kinder unter 14 Jahren ein. blue News war vor Ort und wollte wissen: Braucht es die wirklich und was sagen die Anwohner*innen dazu.

12.06.2024