Gesundheit Deshalb gibt es dieses Jahr weniger Grippefälle

uri

23.1.2019

Die Grippe hat die Schweiz derzeit im Griff, und der Höhepunkt der Erkrankungswelle gilt als noch nicht erreicht. Allerdings gibt es bedeutend weniger Fälle als im letzten Jahr zu verzeichnen – aus einem einfachen Grund.

Später als im vergangenen Jahr hat die Grippewelle die Schweiz diesmal erreicht. Doch obwohl die Schwelle zur Epidemie trotzdem bereits in der zweiten Kalenderwoche des Jahres überschritten wurde, dürfte es in dieser Saison bedeutend weniger Erkrankungen geben.



Der Hauptgrund dafür ist, dass die Grippeimpfung dieses Jahr gut wirkt: «Das Virus, das bisher zirkuliert, ist abgedeckt durch den Impfstoff, der genutzt wurde», erklärte Daniel Koch, Leiter Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), dem SRF.

Dreifach-Impfung schützte nicht vor B-Virenstamm

Im letzten Jahr war das anders gewesen. Damals schützte die Kombination der Dreifach-Impfung nicht gegen den virulenten dominanten Erregerstamm B Yamagata – in der Schweiz erkrankten deshalb besonders viele Personen.

Zurück zur Natur: Hausmittel, die helfen!

Wie das Bundesamt für Gesundheit BAG berichtete, konsultierten zwischen dem 1. Oktober 2017 und dem 21. April 2018 «hochgerechnet rund 330'700 Personen (vier Prozent der Bevölkerung) wegen einer grippeähnlichen Erkrankung eine Hausärztin oder einen Hausarzt». Seit dem Jahr 2000 sei keine höhere saisonale Gesamtinzidenz mehr festgestellt worden.

Anzahl wöchentliche Konsultationen aufgrund grippeähnlicher Erkrankungen, hochgerechnet auf 100'000 Einwohner in den letzten drei Grippe-Saisons.
Anzahl wöchentliche Konsultationen aufgrund grippeähnlicher Erkrankungen, hochgerechnet auf 100'000 Einwohner in den letzten drei Grippe-Saisons.
Bild: BAG 

Für dieses Jahr haben die Wissenschaftler offenbar eine bessere Wette auf die Zukunft abgeschlossen als in der vorigen Grippesaison, denn es dominieren derzeit lediglich A-Virenstämme, deren Antigene sowohl in der Dreifach- als auch in der Vierfachimpfung enthalten sind.

Eine Grippeimpfung ist die wirksamste und kostengünstigste Vorbeugung, um sich vor einer Grippeerkrankung zu schützen. (Symbolbild)
Eine Grippeimpfung ist die wirksamste und kostengünstigste Vorbeugung, um sich vor einer Grippeerkrankung zu schützen. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Höhepunkt der Grippewelle noch nicht erreicht

Laut Daniel Koch vom BAG ist der Höhepunkt der Grippewelle jedoch noch nicht erreicht. Wie er dem SRF sagte, sei in den nächsten Wochen mit sehr vielen weiteren Ansteckungen zu rechnen.

Generell können sich Viren und andere Erreger besonders leicht dort verbreiten, wo viele Menschen zusammenkommen. Das gilt etwa in Schulen, auf Grossveranstaltungen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Um das Ansteckungsrisiko hier zu minimieren, raten Ärzte immer wieder zu einem einfachen und effektiven Mittel: Regelmässiges und gründlichen Händewaschen könne eine Ansteckungsgefahr verringern.

Inzidenz pro 100'000 Einwohner und Verbreitung nach Sentinella-Regionen, für die Woche 3/2019
Inzidenz pro 100'000 Einwohner und Verbreitung nach Sentinella-Regionen, für die Woche 3/2019
Bild: BAG
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