Sensationelle Aufnahme So sieht eine Sonnenfinsternis aus – vom Mond aus betrachtet

dpa

16.8.2019

Die von Kratern zerklüftete Rückseite des Mondes vor der blauen Erde. Den Befehl zum Download des Bildes gab ein 70-jähriger Amateurfunker. 
Die von Kratern zerklüftete Rückseite des Mondes vor der blauen Erde. Den Befehl zum Download des Bildes gab ein 70-jähriger Amateurfunker. 
Source: Harbin Institute of Techology/Camras/DK5LA

Der ehemalige Banker Reinhard Kühn ist leidenschaftlicher Amateurfunker. In Zusammenarbeit mit einem chinesischen Institut ist dem 70-Jährigen nun ein spektakuläres Foto gelungen.

Ein Amateurfunker aus dem deutschen Bundesland Schleswig-Holstein hat ein spektakuläres Foto einer Sonnenfinsternis aus der Mondperspektive veröffentlicht – es wurde von einem chinesischen Satelliten gemacht.

Das Foto zeigt im Vordergrund die von Kratern zerklüftete Rückseite des Mondes und im Hintergrund die blaue Erde mit einem schwarzen Fleck links oben. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung darüber berichtet.

Das Foto sei am 2. Juli geschossen worden und zeige die Sonnenfinsternis über dem Pazifik bei Chile, sagte Kühn der Deutschen Presse-Agentur. Aufgenommen wurde es von dem chinesischen Satelliten «Longjiang 2» – und der Befehl zum Download des Bildes kam von dem 70-jährigen Amateurfunker Reinhard Kühn aus der deutschen Stadt Sörup bei Flensburg.



Seit 50 Jahren Funkamateur

Der ehemalige Banker, der seit 50 Jahren leidenschaftlicher Funkamateur ist, arbeitet seit Mitte 2018 mit den Chinesen zusammen. «Die haben festgestellt, dass sie jemand brauchen, der den Uplink machen kann, wenn in China der Mond nicht mehr sichtbar ist», sagt er.

Für den chinesischen Satelliten bekam Kühn vom Harbin Institute of Technology in China unter dessen Projektleiter Wei Mingchuan eine Datenbank mit Befehlen, die er über seine Antenne ausstrahlen kann. So konnte er auch den Befehl zum Download geben. Das Foto wurde dann über das Dwingeloo-Radioteleskop in den Niederlanden und von chinesischen Stationen empfangen.

Tammo Jan Dijkema von der Camras-Stiftung, die das Dwingeloo-Radioteleskop betreibt, bestätigte den Download. Er habe das Teleskop bedient, als das Foto vom Satelliten heruntergeladen wurde, sagte er der dpa. Die Mit-Rechte an dem Bild hat sich Kühn also verdient – mit seinem Rufzeichen DK5LA steht er drunter.

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