Jetzt gibt es eine Haselmaus mehr 100. wildlebende Säugetierart in der Schweiz entdeckt

sda/toko

31.8.2023 - 12:57

Die westliche Haselmaus ist die 100. wildlebende Säugetierart der Schweiz.
Die westliche Haselmaus ist die 100. wildlebende Säugetierart der Schweiz.
Keystone

Von der hierzulande weit verbreiteten Haselmaus gibt es zwei Arten. Durch genetische Untersuchungen konnte ein Schweizer Forscherteam nun eine lang gehegte Vermutung bestätigen.

sda/toko

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In der Schweiz gibt es nicht wie angenommen nur eine, sondern zwei Haselmausarten, wie Forscher*innen durch genetische Untersuchungen herausfanden.
  • Haselmäuse in der Westschweiz unterscheiden sich demnach von jenen in der Ostschweiz. Ihre Verbreitungsgebiete überschneiden sich kaum.
  • Mit der ‹Entdeckung› der westlichen Haselmaus (Muscardinus speciosus) gibt es nun offiziell 100 wildlebende Säugetiere in der Schweiz.

Forschende haben die 100. wildlebende Säugetierart der Schweiz entdeckt. Es handelt sich um die eigentlich weit verbreitete Westliche Haselmaus. Bisher war nicht bestätigt, dass es sich um eine eigene Art handelt.

Forscherinnen und Forscher der naturhistorischen Museen in Genf und St. Gallen haben bei der genetischen Untersuchung der Schweizer Haselmäuse festgestellt, dass sich Haselmäuse aus der Ostschweiz und der Westschweiz genetisch unterscheiden, wie das Genfer Museum am Donnerstag mitteilte.

Es gibt also nicht nur eine Haselmausart in der Schweiz, sondern zwei: die Westliche Haselmaus (Muscardinus speciosus) und die Östliche Haselmaus (Muscardinus avellanarius). Ihre Verbreitungsgebiete überschneiden sich laut der Mitteilung kaum.

Behalten alten Namen

Die neue Art der Westlichen Haselmaus sei in gewisser Weise eine Wiederentdeckung. Naturforscher hatte bereits im letzten Jahrhundert vermutet, dass es sich dabei um eine eigene Art handeln könnte. Erst DNA-Untersuchungen machten es möglich, dies zu bestätigen.

So sei auch der wissenschaftliche Name der Art (Muscardinus speciosus) nicht neu. Er wurde der Art bereits im Jahr 1855 vom deutschen Naturforscher Anton Dehne verliehen, wie das Naturhistorische Museum der Stadt Genf schrieb.

Haselmäuse sind heimliche Tiere, die sich an dichten Waldrändern aufhalten, wo sie von Brombeer- und Haselnusssträuchern bewachsen sind, die ihnen Unterkunft und Nahrung bieten. Sie ziehen ihre Jungen in einem sorgfältig aus trockenen Gräsern geflochtenen Nest auf. Die Arbeit wurde im «Italian Journal of Mammalogy» veröffentlicht.