Gene wie beim Menschen Dieser Fisch kann mit Beinen fühlen und schmecken

tcar

30.9.2024

Roter Knurrhahn auf dem Meeresgrund.
Roter Knurrhahn auf dem Meeresgrund.
Bild: imago

Knurrhähne sind einzigartige Fische: Sie nutzen ihre «schmeckenden» Beine, um im Sand versteckte Beute aufzuspüren. Eine weitere Besonderheit könnte viel über unsere eigene Evolution verraten.

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  • Der Knurrhahn ist nicht nur wegen seines Aussehens ein aussergewöhnlicher Fisch.
  • Seine Beine enthalten Geschmacksrezeptoren und Nervenzellen, mit denen er Beute aufspüren kann.
  • Das Gen, das für die Entwicklung der Beine verantwortlich ist, ähnelt menschlichen Genen.

Der Knurrhahn ist nicht nur vom Aussehen ein ungewöhnlicher Fisch. Knurrende Geräusche mit der Schwimmblase, Brustflossen wie Flügel und sechs kleine krabbenähnlich Beine, mit denen er über den Meeresgrund läuft, heben ihn eindeutig von anderen Fischen ab.

Forscher haben nun herausgefunden, dass Knurrhähne ihre Beine mit denselben Genen wachsen lassen, die auch bei der Entwicklung menschlicher Gliedmassen eine Rolle spielen. Das berichten zwei internationale Forschungsteams im Fachblatt «Current Biology».

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27.09.2024

David Kingsley, Professor an der Stanford University in den USA, erklärt dazu: «Landtiere haben sich aus Vorfahren von Fischen entwickelt, daher ist eine gewisse Verwandtschaft zwischen menschlichen Gliedmassen und Fischflossen keine Überraschung.»

«Wir waren jedoch sehr erfreut zu sehen, dass das Gen, das dafür sorgt, dass sich einige Teile der Flossen bei den Knurrhähnen auf eine neue Art und Weise entwickeln, auch ein Gen ist, das einige Knochen beim Menschen steuert», so Kingsley weiter.

Beine mit Sinnesorganen

In einer zweiten Studie hat ein Team den überragenden Spürsinn der Knurrhähne erforscht, wie «indy100» schreibt. Es wurde schon länger vermutet, dass die Beine eigene Sinnesorgane enthalten.

Der Rote Knurrhahn auf der Suche nach Beute.
Der Rote Knurrhahn auf der Suche nach Beute.
Bild: imago

Das Ergebnis war dann eindeutig: Die Beine von Prionotus-carolinus-Knurrhähnen sind voller Papillen mit Geschmacksrezeptoren und berührungsempfindlichen Nervenzellen. Wir Menschen besitzen ähnliche Papillen, zum Beispiel auf der Zunge. Schlecht für ihre Beute, die dadurch leicht aufgespürt werden kann.

Für die Forscher sind die Erkenntnisse gewaltig, denn eine skurrile Spezies von «gehenden» Fischen könnte dazu beitragen, Licht in die Frage zu bringen, wie sich der Mensch vor Millionen von Jahren entwickelt hat.