Entschleunigte ArtEntspannung pur – Faultiere sind Energiesparmeister
dpa
18.10.2019
Er wirbelt herum, rennt, springt und sorgt für Chaos. Die Vorbilder von Sid, des niedlichen Riesenfaultiers aus «Ice Age», verhalten sich dagegen eher artgerecht träge – selbst beim Sex.
Ganz langsam zieht Paula, kopfüber an einem Ast hängend, ihren Fuss heran, genüsslich ein Blatt kauend. Die Trägheit der Vierbeinerin im Bergzoo Halle (Saale) ist ihrer Spezies und nunmehr 50 Lebensjahren geschuldet.
«Paula ist das älteste Faultier, von dem wir wissen», sagt Biologin Jutta Heuer. Sie kennt das Zweifingerfaultier seit 45 Jahren und führt das Zuchtbuch dieser Tiere für Europa. «Es ist kein Exemplar in Zoos oder freier Wildbahn bekannt, das mehr Jahre auf dem Buckel hat.»
Seit 2010 macht der Weltfaultiertag (19. Oktober) jährlich auf diese zahnarmen Säugetiere und ihre Gefährdung durch die Vernichtung des Regenwaldes in Süd- und Mittelamerika aufmerksam. Sie sind Energiesparmeister, denn ihr Körper läuft auf Sparflamme: Sie brauchen wenig Nahrung und schlafen bis zu 20 Stunden pro Tag.
Auf ihnen wachsen sogar Grünalgen
Dreifingerfaultiere hätten den langsamsten Stoffwechsel aller Säugetiere überhaupt, sagt Camila Mazzoni vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. «Den brauchen sie auch, denn ihre Nahrung – Blätter – ist sehr energiearm.»
Sie können ihre Innentemperatur niedriger halten als andere Säugetiere und auch über Sonne und Baumschatten kontrollieren. «Und sie sind natürlich auch sehr, sehr langsam», erklärte Mazzoni. Weil Faultiere meist hängend leben, wächst ihr Fell verkehrt herum vom Bauch zum Rücken, damit Regenwasser ablaufen kann. Bis zu zehn Zentimeter lange Krallen geben sicheren Halt – je nach Gattung zwei oder drei an den Vorder- sowie drei an den Hinterbeinen.
In ihrem dichten Fell leben Milben, Zecken, Käfer und Falter, dank Kotresten, toter Motten und Luftfeuchtigkeit im Regenwald wachsen sogar Grünalgen. «Die energiereichen Algen sind willkommene Zusatznahrung und gute Tarnung» zugleich, erklärt Heuer. Dank ihrer langsamen Verdauung müssen sie auch nur ein Mal pro Woche ihren Platz in luftiger Höhe verlassen – zum Koten am Boden. Dann sind sie laut Heuer besonders gefährdet. «Sie können nicht laufen, nur kriechen oder robben.»
Bestimmte Arten vom Aussterben bedroht
Nach Angaben von Biologin Mazzoni gibt es noch sechs bekannte Faultier-Arten, die auf Bäumen leben und kopfüber hängen. Es sind die Überlebenden der einst mehr als 100 Faultierarten umfassenden Gruppe. «Die meisten verschwanden am Ende der letzten Eiszeit vor 10'000 bis 12'000 Jahren.»
Zwei Dreifingerfaultier-Arten sind laut Mazzoni vom Aussterben bedroht: das Kragenfaultier im Atlantikwald Brasiliens und das Zwergfaultier auf einer winzigen Insel in Panama. Abholzung und Brände im Regenwald gefährden auch die anderen Tiere, sie werden auf den durch Rodung entstehenden Inseln isoliert oder bei der Überquerung von Strassen überfahren, erklärt Heuer. «Dazu kommt, dass Einheimische sie gern essen und die Jungen als Haustiere beliebt sind.»
Beim Futter werden sie flink
In Tierparks haben die possierlichen Vierbeiner mit den kleinen Augen derzeit Konjunktur. «Viele wollen mit der Zucht anfangen», sagt Heuer. «Aber es sind eben Faultiere, die lassen sich nicht animieren.» So könne es zehn Jahre dauern mit dem Nachwuchs oder gar nicht klappen. Notfalls, helfe nur ein Partnertausch. Erfolg oder Misserfolg zeigten sich nach elf Monaten Tragezeit.
Ende 2018 gab es insgesamt 266 Exemplare in europäischen Zoos. Dreifingerfaultiere könnten nicht gehalten werden, weil sie ähnlich Koalas oder Bambusbären nur in Südamerika vorkommende Blätter fressen. Zweifingerfaultiere indes mögen auch Gemüse und Obst von Papayas über Weintrauben, Pflaumen oder Beeren bis zu Bananen sowie gekochte Eier und Mais.
Wenn es Futter gibt, werden sie zu flinken Akrobaten. «Sonst liegen sie auf Astgabeln, zu einer Art Kugel zusammengerollt, um die Arme zu entlasten», berichtet Heuer. In der Regel freundlich und gleichgültig, können sie auch zuschlagen, wenn sie sich bedroht fühlen. «Dann klappen sie die Krallen aus und beissen herzhaft mit ihren Eckzähnen zu.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
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Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
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Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
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Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
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Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
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Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
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«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Bild: John Minchillo/AP/dpa
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Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
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Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
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Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
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Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
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Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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