Energie und Klima EPFL bei EU-Projekt zur sauberen Wasserstoff-Gewinnung mit dabei

iw, sda

26.3.2021 - 07:55

Wasserstoff ist zwar eine saubere Energiequelle, doch seine Gewinnung benötigt Energie aus fossilen Brennstoffen. Das EU-Projekt Prometeo zielt auf Wasserstoff-Herstellung mit erneuerbaren Energien. Die EPFL Sion arbeitet an diesem Projekt unter italienischer Leitung mit (Symbolbild EPFL).
Wasserstoff ist zwar eine saubere Energiequelle, doch seine Gewinnung benötigt Energie aus fossilen Brennstoffen. Das EU-Projekt Prometeo zielt auf Wasserstoff-Herstellung mit erneuerbaren Energien. Die EPFL Sion arbeitet an diesem Projekt unter italienischer Leitung mit (Symbolbild EPFL).
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Wasserstoff gehört als saubere Energiequelle unabdingbar zur Klimaziel-Strategie. In der Herstellung ist Wasserstoff derzeit aber noch stark von fossilen Brennstoffen abhängig. Das EU-Projekt Prometeo will das ändern. Die EPFL Valais-Wallis in Sitten arbeitet mit.

Keystone-SDA, iw, sda

Die Walliser wollen in der Herstellung des Wasserstoffs fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle durch Solarenergie ersetzen. Sie bauen an einem Prototyp, der mittels Elektrolyse Wasserstoff aus Wasser gewinnt – das «H» in H2O.

Aber anstatt Wasser in seiner flüssigen Form zu verwenden, wie es normalerweise getan wird, wird das neue System die Technologie der Dampf- und Festoxidelektrolyse (SOE) nutzen, die Temperaturen von über 700°C erfordert. Die für den Betrieb des Prototyps benötigte Wärme und Energie wird vollständig aus Sonnenenergie gewonnen.

Da Sonneneinstrahlung eine unbeständige Quelle ist, entwickeln die EPFL-Ingenieure eine Strategie, um die Stromversorgung konstant zu halten mit möglichst wenig Energie aus dem Stromnetz. Statt des immer noch mehrheitlich aus fossilen Brennstoffen gewonnenen Netzstroms sollen gespeicherte erneuerbare Energien den Herstellungsprozess versorgen.

Dampfelektrolyse benötigt weniger Strom

Dabei wird ein Drittel des normalerweise für die Gewinnung von Wasserstoff benötigten Stroms bereits durch den Einsatz der Dampfelektrolyse eingespart, wie Projektgruppenleiter Jan van Erle in einer Mitteilung vom Freitag erklärt.

«Der eigentliche Vorteil der Festoxidtechnologie ist aber, dass sie auch reversibel ist, das heisst, sie kann bei Bedarf Strom erzeugen, der dann ins Netz eingespeist wird». Durch dieses Geben und Nehmen werden Leerläufe, wie sie bei Flüssigwasser-Elektrolyseuren vorkommen, vermieden.

2,5 Millionen Euro Fördergelder

Prometeo wird von der italienischen Nationalagentur für neue Technologien, Energie und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung (ENEA) koordiniert, die ein interdisziplinäres Konsortium aus neun europäischen Organisationen, darunter die EPFL, leitet.

Das auf dreieinhalb Jahre angelegte Projekt wurde von der Europäischen Kommission mit 2,5 Millionen Euro gefördert. Es soll dazu beitragen, die Klimaziele der Kommission für 2030 und 2050 zu erreichen, insbesondere durch die Förderung des Einsatzes erneuerbarer Energien in Industrien, die viel Wasserstoff verbrauchen, wie die Petrochemie, die Metallurgie, die Ammoniak- und Methanolsynthese und die Wasserstoff-Brennstoffzellenindustrie.