Technik Erstmals wird von Roboter gemaltes Bild versteigert

SDA

16.10.2024 - 01:33

Ai-Da ist eine 2019 an der Universität Oxford entwickelte humanoide Roboterkünstlerin.
Ai-Da ist eine 2019 an der Universität Oxford entwickelte humanoide Roboterkünstlerin.
Keystone

Erstmals versteigert ein bekanntes Auktionshaus ein Bild, das ein Roboter gemalt hat. Das Porträt des britischen Wissenschaftlers Alan Turing wurde von Ai-Da erstellt, einer 2019 an der Universität Oxford entwickelten «ultrarealistischen humanoiden Roboterkünstlerin».

Keystone-SDA

Turing (1912-1954) gilt als Vater der modernen Computerwissenschaft. Den Wert des Gemäldes schätzt das Auktionshaus Sotheby's auf 100'000 bis 150'000 Pfund, das sind etwa 120'000 bis 180'000 Euro. Das «AI God» (KI-Gott) getaufte Bild ist Teil einer tagelangen Versteigerung, die heute beginnt und bis zum 29. Oktober läuft.

Es ist nicht das erste Bild, das Ai-Da gemalt hat. So hat der Roboter, der als Frau gekleidet und nach der britischen Mathematikerin Ada Lovelace benannt ist, in der Vergangenheit unter anderem Queen Elizabeth II. porträtiert. Dazu nutzt die Maschine Kameras in ihren Augen und ihr Computergedächtnis, bevor dann verschiedene Algorithmen einsetzen.

Roboter kann auch sprechen

Das Turing-Bild wurde erstmals im Mai 2024 bei den Vereinten Nationen ausgestellt. Mit der Auktion will Sotheby's nach eigenen Angaben die Schnittstelle zwischen Kunst und Technologie erkunden und digitale Kunstformen präsentieren, die verschiedene Bewegungen innerhalb der zeitgenössischen digitalen Kunstlandschaft widerspiegeln. Damit würden bahnbrechende Künstlerinnen gewürdigt, die eine Rolle bei der Entwicklung der digitalen Kunst gespielt haben.

Ai-da kann dank eines KI-Sprachmodells auch reden. «Mit meinem Kunstwerk von Alan Turing würdige ich seine Errungenschaften und Beiträge zur Entwicklung der Computertechnik und der Künstlichen Intelligenz», sagte der Roboter. «Mein Kunstwerk steht im Einklang mit dem Ethos der Vereinten Nationen, KI verantwortungsvoll einzusetzen – etwas, das auch Alan Turing befürwortete.»