Studie zeigt Es gibt immer weniger Vogelbabys wegen des Klimawandels

sda/tgab

2.5.2023 - 00:00

Zugvögel wie der Pirol (im Bild) sind stärker von der Klimaerwärmung betroffen als sesshafte Vogelarten.
Zugvögel wie der Pirol (im Bild) sind stärker von der Klimaerwärmung betroffen als sesshafte Vogelarten.
Bild: imago images/blickwinkel

Vögel haben weltweit im Durchschnitt immer weniger Nachkommen. Das zeigt eine neue internationale Studie mit Schweizer Beteiligung. Grund dafür ist der Klimawandel. Zugvögel sind besonders betroffen.

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  • Aufgrund des Klimawandels haben Vögel weltweit im Durchschnitt weniger Nachkommen.
  • Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Studie mit Schweizer Beteiligung.
  • Besonders betroffen seien Zugvögel wegen der Veränderungen in ihren Zielgebieten sowie grosse Vogelarten mit späterer Geschlechtsreife da sich diese nur langsam an veränderte Bedingungen anpassen könnten.

Der jährliche Rückgang der Nachkommen sei zwar gering, könne aber über Jahrzehnte zu einem starken Rückgang der Jungvögel führen, schreiben die Autorinnen und Autoren in der am Montag im Fachmagazin «Pnas» veröffentlichten Studie.

Die über 100 beteiligten Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt untersuchten dafür Daten von 104 Vogelarten zwischen 1970 und 2019. Beteiligt waren auch Forschende der Vogelwarte Sempach, der Universität Bern und der Universität Lausanne.

Sie stellten dabei grosse Unterschiede zwischen den verschiedenen Vogelarten fest. Während rund 57 Prozent der Arten in den letzten 50 Jahren stetig weniger Nachkommen produzierten, stieg die Anzahl Nachkommen bei rund 43 Prozent der Arten sogar an.

Störchen ist das Mittelmeer zu gross, sie überwintern lieber in Spanien oder Südfrankreich. Dieser Weissstorch im Zoo Zürich muss sich keine Sorgen um das Futter für den Nachwuchs machen. (Archiv)
Störchen ist das Mittelmeer zu gross, sie überwintern lieber in Spanien oder Südfrankreich. Dieser Weissstorch im Zoo Zürich muss sich keine Sorgen um das Futter für den Nachwuchs machen. (Archiv)
Bild: Ennio Leanza/KEYSTONE

Besonders anfällig auf den Klimawandel zeigten sich dabei grosse Vogelarten. Dies hängt laut den Forschenden damit zusammen, dass grosse Vogelarten tendenziell weniger Nachwuchs haben und dieser länger braucht, um die Geschlechtsreife zu erreichen. Dadurch können sie sich langsamer an veränderte Bedingungen anpassen.

Klimawandel verwirrt Zugvögel

Auch Zugvögel waren stärker von der Klimaerwärmung betroffen als sesshafte Vogelarten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erklärten dies damit, dass sich die Brut- und Überwinterungsgebiete der Vögel ungleichmässig erwärmen. Das kann dazu führen, dass die Vögel nicht mehr rechtzeitig in ihren Brutgebieten eintreffen.

Kommen sie zu spät, können sie ihre Brutsaison nicht voll ausnutzen. Sind sie zu früh, finden sie nicht genügend Nahrung für die Aufzucht ihrer Jungen.

Der in der Studie festgestellte Rückgang an Nachkommen erklärt laut der Studie das Artensterben bei Vögeln nur teilweise. Die Überlebensraten von sowohl erwachsenen Vögeln als auch Jungvögeln spielen demnach eine grössere Rolle.