USA FDA besorgt wegen möglichen Herzmuskelentzündungen bei Novavax

SDA

4.6.2022 - 03:25

Die US-Arzneimittelbehörde FDA ist besorgt über ein mögliches Risiko einer Herzmuskelentzündung beim Corona-Impfstoff Novavax. Das Vakzin ist in der Schweiz und vielen EU-Staaten bereits zugelassen.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA ist besorgt über ein mögliches Risiko einer Herzmuskelentzündung beim Corona-Impfstoff Novavax. Das Vakzin ist in der Schweiz und vielen EU-Staaten bereits zugelassen.
Keystone

Die US-Arzneimittelbehörde FDA ist besorgt über ein mögliches Risiko einer Herzmuskelentzündung beim Corona-Impfstoff Novavax.

Am Freitag veröffentlichte die Behörde eine Analyse zu den Daten der klinischen Versuche mit dem neuen Impfstoff. Demnach waren bei Versuchspersonen, die den Impfstoff erhielten, sechs Fälle von Herzmuskelentzündung aufgetreten. Bei der Gruppe, die nur ein Placebo erhielt, war es nur ein Fall. Insgesamt nahmen 40'000 Menschen an den Studien teil.

«Die Identifizierung mehrerer Fälle, die möglicherweise mit dem Impfstoff in Verbindung gebracht werden», gebe «Anlass zur Sorge», erklärte die FDA.

Demnach könnte das Risiko einer sogenannten Myokarditis bei Novavax höher sein als bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna.

Bei letzteren war insbesondere bei jungen Männern das Risiko einer Herzmuskelentzündung festgestellt worden – allerdings erst nach den klinischen Versuchen, wie die FDA betonte.

Aktie bricht ein

Am Dienstag soll ein unabhängiger Expertenausschuss der FDA zusammentreten und das Risiko des Novavax-Impfstoffs bewerten. Nach der Mitteilung vom Freitag brach die Aktie des Herstellers um 20 Prozent ein.

Das Unternehmen erklärte jedoch: «Wir glauben, dass es keine ausreichenden Beweise für einen kausalen Zusammenhang zwischen den Myokarditisfällen und dem Impfstoff gibt.»

Der Novavax-Impfstoff ist bereits in der Schweiz und in zahlreichen anderen europäischen Ländern zugelassen. Das Vakzin ist proteinbasiert und unterscheidet sich von anderen zugelassenen Vakzinen, bei denen es sich entweder um sogenannte mRNA- oder Vektorimpfstoffe handelt.

Die Behörden hatten ursprünglich die Hoffnung, dadurch impfskeptische Menschen doch noch überzeugen zu können. Die Nachfrage war jedoch gering.