«Supererde» K2-18bForscher jubeln über klare Hinweise auf ausserirdisches Leben
dpa/tafi
17.4.2025 - 20:37
Gibt es Leben ausserhalb unseres Sonnensystems? Forscher sehen Hinweise darauf.
dpa
Der Exoplanet K2-18b hat schon öfter für Aufsehen gesorgt. Nun haben Forschende auf der «Supererde» chemische Verbindungen gefunden, die nur von Lebewesen produziert werden können. Es ist ein Wendepunkt.
dpa/tafi
17.04.2025, 20:37
17.04.2025, 20:43
dpa
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Bei der Suche nach Leben ausserhalb unseres Sonnensystems ist ein internationales Forscherteam womöglich einen wichtigen Schritt vorangekommen.
Astronomen entdeckten in der Atmosphäre der sogenannten «Supererde» K2-18b Anzeichen für zwei wichtige chemische Schwefelverbindungen.
Der Planet ist 124 Lichtjahre entfernt und liegt in der bewohnbaren Zone seines Sterns.
Leben ausserhalb der Erde? Vielleicht ist jemand da draussen! Astronomen jubeln jedenfalls gerade über eine sensationelle Entdeckung auf dem Exoplaneten K2-18b (124 Lichtjahre von der Erde entfernt): Mit Hilfe des James-Webb-Weltraumteleskops fand der Universität Cambridge in dessen Atmosphäre Indizien für die beiden Stoffe Dimethylsulfid (DMS) und Dimethyldisulfid (DMDS).
Es sind die bislang deutlichsten Hinweise für Leben ausserhalb unseres Sonnensystems! Denn: Auf der Erde würden diese Verbindungen von Mikroorganismen produziert, etwa von Phytoplankton in den Meeren, berichtet die Gruppe im Fachjournal «The Astrophysical Journal Letters».
Für die Untersuchung nutzte das Team den Umstand, dass K2-18b regelmässig vor seinem Heimatstern – einem Roten Zwerg – vorbeizieht und ihn dabei vorübergehend etwas abschattet. Während eines solchen Transits durchleuchtet der Stern die Atmosphäre des Planeten von hinten. Dies ermöglicht prinzipiell eine Analyse der chemischen Zusammensetzung der Lufthülle.
Allerdings räumt Studienleiter Nikku Madhusudhan noch einige Unsicherheiten ein. Zum einen könnten die Stoffe auch auf eine andere, bislang unbekannte Weise entstanden sein. Zudem sei ihre Präsenz in der Atmosphäre des Planeten nicht mit absoluter Sicherheit nachgewiesen worden.
Möglicher Einschlag 2032: James-Webb-Teleskop soll Asteroid untersuchen
Der im vergangenen Jahr ausgemachte Brocken mit den Namen «2024 YR4» könnte die Erde am 22. Dezember 2032 treffen. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr gross – aber auch nicht Null.
19.02.2025
«Supererde» ist rund zweieinhalbmal so gross wie die Erde
Der Planet K2-18b im Sternbild Löwe steht schon länger im Fokus von Astronomen. Er war 2015 entdeckt worden, ist 8,6 Mal schwerer und 2,6 Mal grösser als die Erde. Auf dieser sogenannten Supererde hatten Forscher vor einigen Jahren zum ersten Mal Wasser auf einem Planeten in der lebensfreundlichen Zone eines anderen Sterns gefunden.
Als lebensfreundliche oder potenziell bewohnbare Zone gilt derjenige Bereich um einen Stern, in dem die Temperaturen die Existenz von flüssigem Wasser auf einem Planeten erlauben. Flüssiges Wasser ist die Grundvoraussetzung für Leben, wie wir es kennen.
Lassen sich die Beobachtungen bestätigen?
Auch Methan und Kohlendioxid waren bereits in der Atmosphäre des Planeten gefunden worden. Dabei hatte das Team um Madhusudhan im nahen Infrarot-Bereich auch Hinweise auf DMS entdeckt. Diese wurden nun für den mittleren Infrarot-Bereich bestätigt. Dies sei somit ein zweiter Beleg, ermittelt mit einem anderen Instrument und auf einer anderen Wellenlänge, wird Madhusudhan in einer Mitteilung seiner Universität zitiert. «Das Signal kam stark und klar durch.»
Sollten die Beobachtungen stimmen, wäre die Konzentration der Verbindungen jedoch Tausende Male stärker als auf der Erde: Hier liegen sie unter einem Teilchen pro Milliarde Teilchen, auf K2-18b wären es dagegen mindestens zehn Teilchen pro Million. Nun müssten die Beobachtungen bestätigt werden, schreiben die Forscher. «Die zentrale Frage ist jetzt, ob wir in der Lage sind, die Signaturen von Leben in anderen Welten zu identifizieren.»
Der neue Schweizer Astronaut Sieber hat keine Angst vor dem All
Der neue Schweizer Astronaut Marco Sieber hat keine Angst vor seinem bevorstehenden Flug ins All. «Es ist eigentlich ein sehr sicheres Business», sagte er am Montag zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA, nachdem er sein Astronauten-Diplom erhalten hat.
So richtig als Astronaut fühle er sich aber trotz abgeschlossener und bestandener Astronauten-Grundausbildung nicht. «Ich bin der Meinung, dass man erst richtig Astronaut ist, wenn man in den Weltraum geflogen ist», sagte der ehemalige Arzt. Bis es soweit ist, dürfte es aber mindestens noch zwei Jahre dauern: 2026 wird der erste der neuen Astronautinnen und Astronauten zur internationalen Raumstation ISS fliegen, danach bis 2030 jedes Jahr ein weiterer.