EU-Behörde Geringes Krebsrisiko durch verunreinigten Blutdrucksenker

SDA/DPA

13.9.2018

Blutdrucksenker mit dem Wirkstoff Valsartan waren bei der Herstellung mit N-Nitrosodimethylamin (NDMA) verunreinigt worden, das als potenziell krebserregend gilt. Foto: Fabian Sommer
Blutdrucksenker mit dem Wirkstoff Valsartan waren bei der Herstellung mit N-Nitrosodimethylamin (NDMA) verunreinigt worden, das als potenziell krebserregend gilt. Foto: Fabian Sommer
Source: Fabian Sommer

Zahlreiche Patienten waren verunsichert, als herauskam, dass der Blutdrucksenker Valsartan Verunreinigungen enthält. Die Europäische Arzneimittel-Agentur teilt nun mit, dass für Betroffene nur ein geringes Krebsrisiko besteht.

Im Skandal um verunreinigte Blutdrucksenker mit dem Wirkstoff Valsartan geht die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA/London) von einem geringen Krebsrisiko für Patienten aus. In der Schweiz und anderen Ländern waren im Juli Medikamente mit Valsartanzurückgerufen worden.

Wer ein betroffenes Präparat in der höchsten Dosierung von 320 Milligramm täglich von Juli 2012 bis Juli 2018 genommen habe, habe dadurch ein Lebenszeit-Krebsrisiko von etwa 1 zu 5000. Bei geringerer Dosierung oder kürzerer Einnahme sei die Gefährdung noch kleiner, teilte die Behörde auf ihrer Website mit.

Die Blutdrucksenker waren bei der Herstellung durch das chinesische Unternehmen Zhejiang Huahai Pharmaceutical mit dem Stoff N-Nitrosodimethylamin (NDMA) verunreinigt worden, der als potenziell krebserregend gilt. Die Risikobewertung der EMA beruht auf den durchschnittlichen Mengen des Stoffes, die in den Chargen des Herstellers gefunden wurden.

Valsartan ist ein häufig verschriebenes Arzneimittel: Wie ähnliche Substanzen weitet es die Blutgefässe und senkt so den Blutdruck, es wird auch bei Patienten mit Herzschwäche oder nach einem Herzinfarkt eingesetzt. 

Bilder aus der Schweiz
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