Die Grippewelle rollt über die Schweiz – und zwar deutlich heftiger als noch im vergangenen Jahr. Aktuelle Daten zeigen einen signifikanten Anstieg der Fälle, die Lage im Gesundheitswesen ist angespannt.
blue News liefert dir die wichtigsten Entwicklungen und Empfehlungen in der Übersicht.
Grippefälle steigen deutlich an
In der letzten Januarwoche 2025 wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) über 2'500 neue Grippefälle gemeldet, was einen neuen Höchststand für diese Saison darstellt, wie das BAG meldet. Hochgerechnet entspricht dies etwa 28 bestätigten Grippefällen pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Zum Vergleich: Im Vorjahr erreichte die Grippewelle ihren Höhepunkt mit rund 26,5 Fällen pro 100'000 Personen, wie SRF schreibt.
Bereits seit Ende Dezember steigen die Arztbesuche aufgrund grippeähnlicher Erkrankungen kontinuierlich an. In der Woche vom 19. bis 25. Januar suchten über 21'000 Personen mit plötzlich auftretendem hohem Fieber und Husten oder Halsschmerzen ärztliche Hilfe. Solche hohen Zahlen wurden zuletzt im Frühjahr 2020 verzeichnet.
Das BAG weist darauf hin, dass der Höhepunkt der Grippewelle noch nicht erreicht ist und die Fallzahlen weiter steigen könnten. Die aktuelle Welle fällt stärker aus als im Vorjahr, jedoch bisher weniger intensiv als vor zwei Jahren.
Belastung der Gesundheitseinrichtungen
Die steigende Anzahl an Grippefällen führt zu einer erhöhten Belastung der Gesundheitseinrichtungen. Spitäler, insbesondere in stark betroffenen Regionen wie Basel, verzeichnen eine hohe Auslastung. Im Universitätsspital Basel sind aktuell 32 Grippepatientinnen und -patienten isoliert, was zu verlängerten Wartezeiten und einem erhöhten Personalbedarf führt, wie SRF berichtet.
Neben der Grippe zirkulieren auch andere respiratorische Viren wie das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und SARS-CoV-2. Während die RSV-Welle ihren Höhepunkt bereits überschritten hat und auch die Covid-19-Fallzahlen rückläufig sind, bleibt die Grippe das dominierende Virus. Diese Mehrfachbelastung stellt das Gesundheitssystem vor erhebliche Herausforderungen.
Empfehlungen zur Prävention
Die Gesundheitsbehörden beobachten die Lage genau und appellieren an die Bevölkerung, präventive Massnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung der Grippe und anderer respiratorischer Erkrankungen einzudämmen. Dazu gehören neben der Impfung auch Hygienemassnahmen wie regelmässiges Händewaschen und das Meiden von Menschenansammlungen, wie es auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) heisst.
Das BAG empfiehlt die Grippeimpfung als wirksamste Methode, um sich und andere vor einer Grippeerkrankung und deren Komplikationen zu schützen. Die Impfung wird besonders für Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko empfohlen, darunter Menschen ab 65 Jahren, Schwangere, frühgeborene Kinder bis zwei Jahre sowie Personen mit chronischen Erkrankungen. Zudem sollten auch Personen, die in regelmässigem, nahem Kontakt zu Risikogruppen stehen, geimpft sein.
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