Umweltverschmutzung Städte spülen Mikroplastik in die Schweizer Gewässer 

SDA, gbi

12.6.2023 - 10:26

Auch der Luganersee ist stark mit Mikroplastik verschmutzt.
Auch der Luganersee ist stark mit Mikroplastik verschmutzt.
Bild: Keystone/TI-Press

Rund 15 Tonnen Mikroplastik gelangen jedes Jahr in die Schweizer Flüsse und Seen. Forscher*innen der Empa haben jetzt herausgefunden, wo die Verschmutzung besonders gross ist – und wie sich der Kunststoff verteilt. 

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  • Die höchste Mikroplastik-Konzentration findet sich im Rhein bei Basel. 
  • 15 Tonnen Mikroplastik gelangen jährlich in die Schweizer Gewässer. Das haben Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) ermittelt.
  • Die Studie zeigt: Rund die Hälfte des Mikroplastiks gelangt ins Ausland, die andere Hälfte bleibt in Schweizer Seen und Flüssen.

Der Rhein in der Nähe von Basel ist am stärksten von Verschmutzung durch Mikroplastik betroffen. Das zeigt ein neues Modell, das von Forscherinnen und Forschern der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) entwickelt wurde.

Mit dem Modell lasse sich erstmals landesweit berechnen, wie hoch die Belastung von Flüssen und Seen mit Mikroplastik ist, teilte die Empa am Montag mit. Als Mikroplastik werden Plastikteilchen bezeichnet, die kleiner als fünf Millimeter sind. Die Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler letzte Woche im Fachblatt «Nature Water».

Insgesamt gelangen laut der Studie jährlich rund 15 Tonnen Mikroplastik in Schweizer Gewässer. Rund die Hälfte davon wird von den Flüssen ins Ausland transportiert. Der Rest bleibt laut der Studie in der Schweiz. Rund ein Drittel davon in den Seen, der Rest in den Flüssen.

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Besonders hohe Belastungen bestehen dabei flussabwärts von Grossstädten. Der Rhein in Basel transportiert laut der Analyse jährlich viereinhalb Tonnen Mikroplastik nach Deutschland. Kleinere Flüsse, sowie Flüsse in abgelegenen und bergigen Regionen sind dagegen weniger von der Verschmutzung durch Mikroplastik betroffen.

Wirkung von Massnahmen voraussagen

Mit dem neuen Modell lässt sich laut den Forscherinnen und Forschern abschätzen, welchen Effekt Verhaltensänderungen oder staatliche Massnahmen auf die Konzentrationen von Mikroplastik hätten. Denn die Konzentration von Mikroplastik im Wasser zu messen ist kein einfaches Unterfangen. Die die winzigen Plastikstückchen lassen sich oft nur schwer von Partikeln natürlichen Ursprungs unterscheiden, und ihre Menge variiert stark mit der Zeit und dem Ort der Messung.

Das neue Modell haben die Empa-Forscher im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (Bafu) entwickelt. Die wichtigsten Quellen von Mikroplastik in Gewässern sind das Waschen und Tragen von Kunstfaserkleidern sowie Kosmetika, wie eine frühere Studie der Empa-Forscher gezeigt hatte.

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