Coronavirus-Variante BQ.1.1 «Höllenhund» breitet sich aus – und führt zu neuen Symptomen

uri

22.11.2022

Ein Labormitarbeiter bei der Untersuchung von Coronavirus-Proben. 
Ein Labormitarbeiter bei der Untersuchung von Coronavirus-Proben. 
Archivbild: Keystone

Die Corona-Variante BQ.1.1 ist in der Schweiz auf dem Vormarsch und könnte die nächste Pandemiewelle befeuern. Beim «Höllenhund», wie die Mutante auch genannt wird, sollen zudem bestimmte Symptome häufiger vorkommen.

uri

22.11.2022

Zuletzt gingen die offiziell gemeldeten Corona-Zahlen in der Schweiz leicht zurück. Allerdings breitet sich die auch als «Höllenhund» bezeichnete Variante BQ.1.1, wie erwartet, in der Schweiz weiter aus. Die Variante dürfte dabei nicht nur ansteckender sein, sondern soll auch andere Symptome zeigen.

Die Variante BQ.1.1 des Coronavirus hat wegen ihrer Ansteckungsfähigkeit den Spitznamen «Cerberus» (Höllenhund) aus der griechischen Mythologie erhalten. Inzwischen macht sich der «Höllenhund» auch in der Schweiz breit, wie der «Blick» bereits berichtete.

Aufgrund von Sequenzierung des Abwassers schätzt das Bundesamt für Gesundheit (BAG), dass BQ.1.1 bereits Anfang November, je nach Region, für 20 bis 50 der Fälle hierzulande verantwortlich war, wie BAG-Mediensprecher Simon Ming blue News auf Nachfrage mitteilte. Und: Man gehe davon aus, dass die erstmals am 21. September in der Schweiz nachgewiesene Variante «im November die dominierende Variante in der ganzen Schweiz sein wird».

Viele Expert*innen rechneten bereits im letzten Monat damit, dass BQ.1.1 und verwandte Varianten eine neue Corona-Welle auslösen dürften. Wie Cornelius Römer von der Universität Basel Mitte Oktober twitterte, habe die Variante gegenüber der zuletzt dominierenden Omikron-Subvariante BA.5 nämlich einen Übertragungsvorteil von mehr als zehn Prozent. Laut Angaben britischer Gesundheitsbehörden soll die Variante sogar um 29 Prozent infektiöser sein. 

Variante könnte leichter ins Lungengewebe eindringen

Unterdessen war zuletzt nicht klar, wie stark die Welle denn tatsächlich ausfallen werde, wie der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri blue News Anfang November mitteilte.

Wie sich in einer US-Studie zeigte, kann BQ1.1. aufgrund mehrerer Mutationen im Spike-Protein – das ist das Oberflächenprotein, das das Coronavirus nutzt, um in die menschlichen Zellen einzudringen – Körperzellen leichter infizieren.

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Dadurch steigt die Ansteckungsfähigkeit und womöglich wird auch Lungengewebe wieder anfälliger als bei den letzten dominierenden Varianten. Nach derzeitigem Stand gibt es aber noch «keine Hinweise für schwerere Krankheitsverläufe für die BQ.1.1-Varianten im Vergleich zu BA.5», teilt BAG-Sprecher Ming mit. 

Herzrhythmusstörungen, Durchfall und Kopfschmerzen

Allerdings scheint es laut Beobachtungen aus Frankreich, über die die Zeitung «L'Indépendant» berichtete, Abweichungen bei den Symptomen zu geben. So hätten Cerberus-Infizierte verstärkt über Herzrhythmusstörungen und starke Kopfschmerzen geklagt und litten offenbar auch häufiger an Durchfall.

Zu den häufigsten Symptomen gehören demnach auch:

- allgemeines Unwohlsein
- grippeähnliche Symptome
- Halsschmerzen
- Husten
- Muskelschmerzen
- Schnupfen und Niesen
- Atembeschwerden

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22.11.2022