Überraschende StudieIn diesen beiden Lebensphasen wird dein Körper radikal älter
tafi
19.8.2024
Es gibt Phasen im Leben, in denen der Körper rapide älter wird: Der Alterungsprozess macht regelrechte Sprünge, wie eine US-Studie zeigt. Betroffen sind nicht nur Senior*innen.
tafi
19.08.2024, 23:34
20.08.2024, 08:31
Andreas Fischer
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Wenn du jemals das Gefühl hattest, in deinem Körper würde alles auf einmal «zusammenbrechen», dann ist das womöglich keine Einbildung.
Ein Forschungsteam aus Stanford hat herausgefunden, dass der Körper in zwei Lebensphasen besonders schnell altert.
Betroffen sind Menschen Anfang 60 und eine bedeutend jüngere Altersgruppe, die ziemlich viel Stress hat.
Die Zeit selbst schreitet in ziemlich vorhersehbaren Schritten voran. Auf das biologische Altern ist hingegen nicht unbedingt Verlass: Konstant ist das Älterwerden jedenfalls nicht, wie die Untersuchung einer Forschungsgruppe der Stanford University (USA) ergab. Demnach kann man sich durchaus von einem auf den anderen Tag älter fühlen.
Der Alterungsprozess verlaufe nicht kontinuierlich, so das Ergebnis der Studie, die im Fachblatt «Nature Aging» veröffentlicht wurde. Vielmehr gebe es zwei Phasen des «konzentrierten Alterns»: also Perioden, in denen der Körper radikal älter wird.
«Wir verändern uns nicht nur allmählich im Laufe der Zeit, sondern es gibt einige wirklich dramatische Veränderungen», wird Dr. Michael Snyder, Professor für Genetik und Erstautor der Studie, in einer Mitteilung seiner Fakultät zitiert. Mit durchschnittlich 44 und 60 Jahren seien drastische Transformationsprozesse zu beobachten, die den Körper merklich altern lassen. Der Alterungsschub mit Mitte 40 kam für die Forschenden überraschend.
Moleküle verändern sich
Für die Studie hat das Forschungsteam Daten von 108 Personen ausgewertet. Die Männer und Frauen im Alter von 25 bis 75 Jahren haben über mehrere Jahre hinweg regelmässig Blut und andere Proben gespendet, das von den Forschenden auf die Anzahl und Beschaffenheit verschiedener Arten von Molekülen und Mikroben untersucht wurde.
Die Analyse zeitigte überraschende Ergebnisse. So fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heraus, dass Anzahl und Struktur von 81 Prozent der untersuchten Moleküle und Mikroben unregelmässige Schwankungen aufwies und sich in bestimmten Altersgruppen stärker veränderten als zu anderen Zeiten.
Bei der Suche nach Molekülclustern mit den grössten Mengenveränderungen stellten sie fest, dass diese Veränderungen in zwei Zeiträumen am stärksten auftraten: Eben wenn die Menschen Mitte vierzig und Anfang sechzig waren – und zwar unabhängig vom Geschlecht.
Stressige Lebensphase
Dass Männer und Frauen gleichermassen betroffen sind «deutet darauf hin, dass die Wechseljahre zwar zu den bei Frauen Mitte 40 beobachteten Veränderungen beitragen können, dass es aber wahrscheinlich noch andere, wichtigere Faktoren gibt», sagt Co-Autor Xiaotao Shen.
Bei den Mittvierzigern wiesen vor allem die Moleküle Veränderungen auf, die mit dem Alkohol-, Koffein- und Fettstoffwechsel in Zusammenhang stehen. Bei den Menschen Anfang 60 waren der Kohlenhydrat- und Koffeinstoffwechsel, die Immunregulation und die Nierenfunktion betroffen.
Die Studie räumt ein, dass einige dieser Veränderungen mit dem Lebensstil oder Verhaltensfaktoren zusammenhängen können, die in den betroffenen Altersgruppen gehäuft auftreten und nicht zwingend durch biologische Faktoren bedingt sind. Zum Beispiel könnte eine Störung des Alkoholstoffwechsels aus einem Anstieg des Alkoholkonsums mit Mitte 40 resultieren: einer oftmals stressigen Lebensphase.