«Mitfluggelegenheit» bei SpaceXDer Mond wird voller – jetzt hat auch Israel seine erste Sonde losgeschickt
dpa
22.2.2019
Israel will erreichen, was noch kein anderes kleines Land erreicht hat: Die Sonde «Beresheet» in knapp zwei Monaten auf dem Mond landen. Dort zeigten bisher nur Grossmächte Flagge.
Israel hat in der Nacht auf Freitag erstmals eine Sonde zum Mond geschickt. Nach sieben Wochen Reise soll sie dort am 11. April ankommen. Gestartet war das Raumfahrzeug mit einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk.
Es ist der erste privat finanzierte Mondlander in der kommerziellen Raumfahrt. «Wir dachten, es ist mal an der Zeit für eine Veränderung und wir wollen Kleinisrael den ganzen Weg bis zum Mond bringen», sagte Jonatan Winetraub, der Co-Gründer der israelischen Nonprofit-Organisation SpaceIL, die hinter dem Mondlandungsversuch steckt.
«Beresheet» wird die Erde voraussichtlich in immer grösseren Kreisen umrunden, bis er von der Mondanziehungskraft eingefangen wird und in die Umlaufbahn des Mondes gelangt.
Bereits eine Stunde nach dem Start schickte die Sonde laut SpaceIL Daten zurück zur Erde und fuhr ihre Landebeine aus. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beobachtete den Start vom israelischen Kontrollzentrum in Jehud: «Das ist ein grosser Schritt für Israel, aber ein gigantischer Schritt für die israelische Technologie», sagte er in Anspielung auf das berühmte Zitat des US-Astronauten Neil Armstrong.
In den 1960er und 1970er Jahren brauchten «Apollo»-Missionen der Nasa rund drei Tage, um Astronauten zum Mondzu bringen. Dafür wurden aber riesige «Saturn V»-Raketen verwendet. Die «Beresheet»-Mission hatte nicht das Geld für eine eigene Rakete. Daher entschieden sich die Organisatoren für einen «Mitfahrservice» und damit eine deutlich längere Reise.
An Bord der SpaceX-Rakete befand sich neben dem Kommunikationssatelliten und dem Mondlander auch ein kleines Forschungsraumfahrzeug der US-Luftwaffe. «Dies ist eine Weltallerforschung im Stil von Uber, also sind wir Beifahrer auf der Rakete», sagte Winetraub bei einer Pressekonferenz.
«Beresheet» ist kaum so gross wie eine Waschmaschine. Der Mondlander hat eine Zeitkapsel dabei, die ein Foto des israelischen Astronauten Ilan Ramon enthält, der an Bord des Raumfahrzeugs «Columbia» 2003 starb. Ramons Witwe Rona war eine grosse Unterstützerin von «Bereschit». Sie starb im Dezember an Krebs.
Die Mission hat einen Umfang von 100 Millionen Dollar. An der Landestelle auf dem Mond wird «Beresheet» voraussichtlich das magnetische Feld messen und Datenmaterial und Fotos übermitteln.
Zusammen mit William A. Anders (Mitte) umkreisten James A. Lovell (rechts) und Frank Borman (links) bei der Appollo-8-Mission als erste Menschen den Mond.
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In einer solchen Gemini-Kapsel verbrachten James Lovell und Frank Borman zwei Wochen im Weltall.
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Der Start von Apollo 8 von Kap Kennedy. Frank Borman umrundete als Kommandant der Raumkapsel Apollo 8 Weihnachten 1968 zusammen mit William A. Anders und James A. Lovell erstmalig den Mond.
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Die Crew der Apollo 8 Mission kurz vor dem Abflug ins Ungewisse (von links): James A. Lovell, William A. Anders und Frank Borman.
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William Anders machte auf der Mondmission das legendäre Bild «Earthrise».
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Der ehemalige NASA-Astronaut und damalige Präsident der US-Fluggesellschaft Eastern Airlines Frank Borman wird am 14. März 90.
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Der ehemalige Astronaut James A. Lovell bei einer Preisverleihung im Jahr 2010.
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Die Astronauten bedankten sich nach der erfolgreichen Wasserung im Pazifik bei der Crew der USS Yorktown, die sie wie geplant im Ozean an Bord holte.
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James Lovell war insgesamt vier Mal im Weltall. 1966 fotografierte er bei der Gemini-12-Mission bei einem Ausseneinsatz seinen Kollegen Buzz Aldrin, der drei Jahre später als zweiter Mensch den Mond betrat.
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Lovell hatte auch bei der legendären Apollo-13-Mission das Kommando: 1970 explodierte dabei ein Sauerstofftank des Raumfahrzeugs. Die Astronauten konnten durch ein spektakuläres Manöver gerettet werden.
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