Seltenes Spektakel Jupiter und Saturn verschmelzen am Nachthimmel

dpa/jka

20.12.2020

Die Milchstrasse über dem Naturpark Gantrisch auf Berner und Freiburger Kantonsgebiet am Dienstag, 21. Juli 2020, auf dem Gurnigelpass. Auch am Sonntagabend lohnt sich der Blick in den Nachthimmel.
Die Milchstrasse über dem Naturpark Gantrisch auf Berner und Freiburger Kantonsgebiet am Dienstag, 21. Juli 2020, auf dem Gurnigelpass. Auch am Sonntagabend lohnt sich der Blick in den Nachthimmel.
Bild: Keystone

Der Stern von Bethlehem mit den drei Weisen ist zu Weihnachten ein symbolträchtiges Bild. Doch gab es dieses Himmelsphänomen wirklich? Eine Erklärung könnte eine seltene Planeten-Konstellation sein, die nun wiederkehrt.

Er wies den drei Königen den Weg zu Jesus: Der Bibel zufolge fanden Caspar, Melchior und Balthasar durch den Stern von Bethlehem zur Krippe des Kindes. Ob es dieses Himmelsphänomen gab oder es reine Symbolik ist, ist unklar.

Als die wahrscheinlichste Erklärung für das Spektakel gilt eine besondere Konstellation von Planeten. Diese ist nun pünktlich zur Weihnachtszeit in diesem Jahr zu sehen: Am Abendhimmel des 21. Dezember verschmelzen für unsere Augen Jupiter und Saturn, die beiden grössten Planeten unseres Sonnensystems. 

Ein ähnliches Ereignis gibt es erst 2080 wieder

Laut der Vereinigung der Sternfreunde, Deutschlands grösster Verein für Amateur-Astronomen, kommen sich die beiden Planeten von der Erde aus gesehen besonders nahe. Der Grund: Beide sind mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten um die Sonne unterwegs. Der schnellere Jupiter überholt dann den ferneren Saturn.

«Das diesjährige Überholmanöver ist etwas Besonderes. Die beiden Planeten werden fast zu einem gemeinsamen Lichtpunkt verschmelzen», sagt der Vorsitzende der Sternfreunde Sven Melchert. Das Überholen komme alle 20 Jahre vor. Doch ein ähnlich enges Aufeinandertreffen wird es erst wieder im Jahr 2080 geben.

Und nicht immer kann man das Spektakel auch sehen. Vor 20 Jahren seien die Riesen bei der Konjunktion am Nachthimmel nicht sichtbar gewesen. Und 2080 wird die grösste Annäherung erst in der hellen Morgendämmerung geschehen. «Die Konjunktion von Jupiter und Saturn am 21. Dezember 2020 ist die beste, die uns das Universum für lange Zeit zu bieten hat», betont Melchert.

Mit blossem Auge nicht voneinander zu unterscheiden

Derzeit stünden die beiden Planeten am abendlichen Südwesthimmel. Ein Teleskop ist für eine Beobachtung nicht nötig. Der helle Jupiter steht laut Melchert dann links unterhalb des Ringplaneten Saturn. Mit blossem Auge werde man beide nicht mehr voneinander trennen können.

Mit einem Fernglas hingegen könne man dann neben Jupiter auch einige seiner vier Monde erkennen. Und: Mit einer mindestens 30-fachen Vergrösserung sei auch das Ringsystem des Saturns zu sehen. Wenn das Wetter am 21. Dezember nicht mitspielt, könne ein ähnlich nahes Zusammentreffen zudem auch am Tag zuvor und am Tag danach beobachtet werden – ein schöner Himmel-Höhepunkt nach einem herausfordernden Jahr. 

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