Kontakt zu HühnernKind erkrankt in Indien schwer an neuartigem Vogelgrippe-Virus
sda/tgab
13.6.2024 - 20:30
Ein vierjähriges Kind hat sich in Indien mit einem neuen Subtyp der Vogelgrippe infiziert. Im April verstarb ein Mann an einer anderen Variante. Die Viren könnten sich so verändern, dass sie leichter von Mensch zu Mensch übertragen werden.
sda/tgab
13.06.2024, 20:30
13.06.2024, 20:36
SDA
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Indien hat der WHO eine schwere Vogelgrippe-Erkrankung eines Kindes mit einem neuen Subtyp gemeldet. Im April verstarb ein Mann in Mexiko an einer anderen, ebenfalls neuen Variante.
Eine Vogelgrippe-Infektion verläuft meist harmlos. Die Viren könnten sich aber so verändern, dass sie leichter von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Vorsichtshalber wurden bereits mehrere Impfstoffvarianten entwickelt, die im Pandemie-Fall schnell zu verfügbaren Mitteln weiterentwickelt werden könnten.
Indien hat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Infektion eines vierjährigen Kindes mit Vogelgrippe gemeldet. Es ist der zweite Fall in Indien, der erste wurde 2019 gemeldet. Das Kind war nach WHO-Angaben Ende Januar mit Fieber, Atemschwierigkeiten und Bauchschmerzen zum Kinderarzt gebracht worden. Es kam auf die Intensivstationen eines Spitals, wurde behandelt und nach vier Wochen entlassen.
Ein paar Tage später kam es erneut in eine andere Klinik, wo es intubiert werden musste. Dort wurde ein Abstrich genommen und der neue Subtyp Influenza A (H9N2) nachgewiesen. Das Kind sei am 1. Mai mit einer Sauerstoffzufuhr aus der Klinik entlassen worden.
Kind hatte Kontakt zu Hühnern
Vogelgrippe wird oft von Hühnern übertragen, die sich bei Wildtieren angesteckt haben. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist höchst selten. Andere Personen aus dem Umfeld des Kindes hätten keine Anzeichen einer Infektion gezeigt.
Eine Vogelgrippe-Infektion verläuft meist harmlos. Die Viren könnten sich aber so verändern, dass sie leichter von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Deshalb wurden Impfstoffkandidaten entwickelt, die im Fall einer Pandemie schnell zu verfügbaren Mitteln weiterentwickelt werden können.
Die WHO ruft Länder ständig auf, wachsam zu sein und Häufungen von Krankheiten genau zu untersuchen. «Auf der Grundlage der verfügbaren Informationen schätzt die WHO das derzeitige Risiko für die Allgemeinbevölkerung, das von diesem Virus ausgeht, als gering ein», teilte die WHO mit.
Erstmals Todesfall mit Vogelgrippe-Virus Typ H5N2 gemeldet
Allerdings hatte die WHO Anfang Juni den weltweit ersten Todesfall eines Menschen gemeldet, der mit einem im Labor bestätigten Vogelgrippe-Virus A (H5N2) infiziert war – einer neuen Variante. Es handelte sich um einen Mann in Mexiko.
Der Fall sei der erste Vogelgrippe-Tote in Mexiko überhaupt gewesen. Der 59-Jährige habe mehrere andere Krankheiten gehabt. Er habe nach mehreren Wochen Krankheit plötzlich hohes Fieber und Atemnot gehabt, sei ins Spital gekommen und dort am 24. April gestorben. Es gebe bislang keine Hinweise, dass der Mann infiziertem Geflügel oder anderen Vögeln ausgesetzt war. Unter Verwandten, Bekannten und medizinischem Personal, das mit ihm zu tun hatte, seien keine weiteren Infektionen festgestellt worden.
In Mexiko sei ein Nachweis des Virus in Geflügel gemeldet worden, berichtete die WHO weiter. Im März sei ein A(H5N2)-Ausbruch in einem Geflügelbetrieb in einem Hinterhof im Bundesstaat Michoacán festgestellt worden – dieser grenzt an den Bundesstaat México, wo die infizierte Person gelebt habe.
Von 2003 bis Mai 2024 waren der WHO aus 23 Ländern insgesamt 463 Todesfälle nach Infektionen mit Vogelgrippeviren gemeldet worden, es handelte sich aber immer um A (H5N1).
Bislang gilt eine Übertragung von Mensch zu Mensch als unwahrscheinlich. Aber: Zum Schutz wurden bereits mehrere Impfstoffvarianten entwickelt, die im Pandemie-Fall schnell zu verfügbaren Mitteln weiterentwickelt werden könnten.