Berühmter Polarforscher starb an Bord Verschollenes Expeditions-Schiff nach über 60 Jahren gefunden 

dmu/dpa

13.6.2024 - 15:24

Ein Expeditionsteam hat vor der Ostküste Kanadas das letzte Schiff des Polarforschers Ernest Shackleton gefunden. Das Schicksal Shackletons ist auf tragische Weise mit der «Quest» verbunden.

DPA, dmu/dpa

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  • Forschende haben vor der Küste von Labrador das letzte Schiff von Polarforscher Ernest Shackleton (1874–1922) gefunden.
  • Die «Quest» wurde mithilfe von Sonargeräten in einer Tiefe von rund 390 Metern entdeckt.
  • Auf dem Weg zu seiner vierten Expedition war Shackleton an Bord der vor der Insel Südgeorgien ankernden «Quest» gestorben.

Wissenschaftler haben vor der Ostküste Kanadas das Wrack des letzten Expeditionsschiffs des britischen Polarforschers Ernest Shackleton (1874-1922) gefunden. Die «Quest» sei in rund 390 Metern Tiefe vor der Labrador-Halbinsel entdeckt worden, teilte die Royal Canadian Geographical Society (RCGS) am Mittwoch (Ortszeit) mit. Auf dem Schiff war Shackleton 1922 im Alter von 47 Jahren an einem Herzanfall gestorben. Es war danach noch mehrere Jahrzehnte im Einsatz und sank schliesslich 1962. 

Das in Norwegen gebaute Dampfschiff mit Schoner-Takelung sei weitgehend intakt und stehe aufrecht auf dem Meeresgrund, sagte Expeditionsleiter John Geiger. Es sei unter anderem mithilfe von Sonargeräten geortet worden.

Anhand der Masse und der Form gebe es keine Zweifel, dass es sich um die «Quest» handle. «Sie zu finden, ist eines der letzten Kapitel in der aussergewöhnlichen Geschichte Sir Ernest Shackletons», ergänzte er. Die «traurige Ironie» sei, dass sein eigener Tod der einzige Todesfall auf den Schiffen unter seinem Kommando gewesen sei. 

Sir Ernest Shackleton im Januar 1921.
Sir Ernest Shackleton im Januar 1921.
Uncredited/AP

Shackleton leitete mehrere Expeditionen

«Ich habe lange auf diesen Tag gehofft und bin allen dankbar, die diese unglaubliche Entdeckung gemacht haben», sagte Shackletons Enkelin Alexandra, die Co-Schirmherrin der Expedition. Diese war sechs Jahre lang vorbereitet worden. Nach fünf Tagen auf See war die Suche dann den Angaben zufolge erfolgreich. 

Der in Irland geborene Shackleton gehörte zu den bedeutendsten Polarforschern seiner Zeit. Mehrere Expeditionen führten ihn zum Südpol mit dem Ziel, die Antarktis eines Tages ganz zu umrunden.

Auf dem Weg zu seiner vierten Expedition war er an Bord der vor der Insel Südgeorgien ankernden «Quest» gestorben. Zunächst hatte er damals eine kanadische Arktisexpedition machen wollen, musste diese Pläne aber aufgeben, weil die kanadische Regierung ihre Unterstützung zurückzog.

«Quest» sank 1962

Die «Quest» war nach Angaben der Royal Canadian Geographical Society seinerzeit an ein norwegisches Unternehmen verkauft worden und nahm an weiteren Expeditionen sowie Rettungsmissionen teil. Im Mai 1962 sei sie vor Neufundland und Labrador von Eis beschädigt worden und gesunken. Die norwegische Crew habe überlebt. 

In einer zweiten Phase der Expedition wollen die Wissenschaftler im Sommer versuchen, sich mit einem Tauchroboter dem Wrack zu nähern und Aufnahmen zu machen. 


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