Chancen auf Sternschnuppen Lyriden am Nachthimmel versprechen Himmelsspektakel 

dpa

14.4.2025 - 17:39

Freie SIcht auf die Lyriden
Freie SIcht auf die Lyriden
KEYSTONE

Mitte April flitzen wieder Sternschnuppen über unseren Nachthimmel. Die Lyriden sind zurück und 2025 stehen die Chancen gut Sternschnuppen-Fans.

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DPA, Sonya Jamil

Was sind die Lyriden-Sternschnuppen?

Die Lyriden gehören zu den ältesten bekannten Meteorströmen. Seit 2'700 Jahren werden sie bereits von Menschenauge beobachtet. Die erste schriftliche Erwähnung einer Lyriden-Sichtung geht auf das Jahr 687 v. Chr. durch die Chinesen zurück.

Sie bestehen aus Staubpartikeln des Kometen Thatcher, die mit 50 Kilometern pro Sekunde verglühen – und den Nachthimmel verzaubern.

Lyriden im Überblick

  • Ursprungskomet: C/1861 G1 Thatcher
  • Name: Leitet sich vom Sternbild Leier ab, lateinisch «Lyra« genannt
  • Sichtbar am Nachthimmel: Vom 14.-30. April 2025
  • Geschwindigkeit der Kometen: 47 Kilometers pro Sekunde

Wann sind die Sternschnuppen zu sehen?

Der Meteorstrom ist zwischen dem 14. und 30. April aktiv. Bis zu 18 Sternschnuppen pro Stunde sind dann möglich. Seinen  Höhepunkt hat er dieses Jahr am 22. April, allerdings schon am Nachmittag gegen 15:30 Uhr – wenn es bei uns noch zu hell ist. Beobachtungsexpert*innen gehen aber davon aus, dass sich der Höhepunkt auch verschieben könnte. Besonders lohnend ist daher die Nacht vom 22. auf den 23. April, wenn es dunkel ist.

Wie wird das Wetter?

Zwischen dem 14. und 30. April 2025 erwartet die Schweiz typisches, wechselhaftes Aprilwetter. Es gibt immer wieder Schauer und vereinzelt Gewitter, besonders im Westen und Süden kann es teils kräftig regnen. Die Schneefallgrenze liegt meist um 1600 bis 1800 Meter. Zum Osterwochenende wird es freundlicher mit mehr Sonnenschein, das Risiko für Schauer bleibt aber bestehen.

Ein Glücksfall in diesem Jahr: Der Mond stört kaum, der Himmel gehört also nur den Sternschnuppen! Die schmale abnehmende Mondsichel geht erst am frühen Morgen gegen 4:30 Uhr auf und bleibt tief am Osthimmel – ihr Licht ist also kaum ein Problem.

Wo sind die Lyriden zu sehen?

Die besten Beobachtungsbedingungen herrschen in den frühen Morgenstunden: Dann steht das Sternbild Leier mit dem Radianten der Lyriden hoch im Südosten. Von dort scheinen die Sternschnuppen auszustrahlen, oft nahe dem hellen Stern Wega.

Sternschnuppen-Agenda

Immer wieder sind am Nachthimmel wunderschöne Sternschnuppen zu beobachten.

Quadrantiden: 3.-4. Januar, ca. 110 S/S* 
Lyriden: 21.-22. April, ca. 18 S/S
Eta Aquariiden: 5.-6. Mai, ca. 50 S/S
Perseiden: 12.-13. August, ca. 110 S/S
Orioniden: 21.-22. Oktober, ca. 20 S/S
Leoniden: 17.-18. November, ca. 15 S/S
Geminiden: 13.-14. Dezember: ca. 140 S/S
Ursiden: 22.-23. Dezember, ca. 10 S/S
(*Sternschnuppen pro Stunde)

Wer das Schauspiel sehen will, sollte Richtung Südosten blicken – eben ins Sternbild Leier, wo auch der helle Stern Wega funkelt. Es ist kein Teleskop nötig, nur warme Kleidung, Geduld und ein Wunsch auf den Lippen.

Warum leuchten Sternschnuppen eigentlich?

Meteore entstehen aus den Überresten von Kometen und Asteroidenbruchstücken. Wenn Kometen um die Sonne kreisen, hinterlassen sie eine staubige Spur. Jedes Jahr durchquert die Erde diese Trümmerspuren, wodurch die Bruchstücke mit unserer Atmosphäre kollidieren.

Die Meteoride der Lyriden tauchen mit einer Geschwindigkeit von rund 180.000 Kilometer pro Stunde in die Erdatmosphäre ein und verglühen, so bringen sie die umgebende Luft zum Leuchten – sichtbar ist dies dann als über den Himmel huschende Sternschnuppen.

Voraussetzung für das erfolgreiche Beobachten von Meteorschauern sind gutes Wetter und klare, wolkenfreie Sicht. (Archivbild)
Voraussetzung für das erfolgreiche Beobachten von Meteorschauern sind gutes Wetter und klare, wolkenfreie Sicht. (Archivbild)
Matthias Balk/dpa

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