Meisterwerk von VermeerForscher lösen Rätsel um «Mädchen mit dem Perlenohrring»
Von Annette Birschel, dpa/uri
28.4.2020 - 14:55
Das Meisterwerk des holländischen Malers Vermeer ist weltberühmt. Nach mehr als 350 Jahren lüften Forscher nun einige Geheimnisse. Doch trotz High-Tech: Ein grosses Mysterium bleibt.
Die bisher grösste wissenschaftliche Untersuchung des berühmten Gemäldes «Das Mädchen mit dem Perlenohrring» von Johannes Vermeer (1632-1675) hat überraschende neue Erkenntnisse über den Maler und seine Arbeitsweise erbracht.
Zarte Wimpern, ein grüner Vorhang und eine schwebende Perle: Internationale Forscher haben manche Rätsel des weltberühmten Gemäldes «Mädchen mit dem Perlenohrring» nach gut 350 Jahren gelüftet. Die bisher grösste wissenschaftliche Untersuchung des Meisterwerkes von Johannes Vermeer (1632-1675) erbrachte überraschende neue Erkenntnisse über den Maler und seine Arbeitsweise. «Wir sind dem Bild sehr viel nähergekommen als jemals zuvor», sagte die Direktorin des Den Haager Mauritshuis, Martine Gosselink, am Dienstag.
Grüner Vorhang verschwunden
Das grösste Geheimnis aber, nämlich wer das Mädchen auf dem Bild ist, konnten die Forscher nicht lüften. Das bedauerte auch die Direktorin: «Das Mädchen gibt das Geheimnis seiner Identität leider nicht preis, aber wir haben sie sehr viel besser kennen gelernt.»
Das «Mädchen mit dem Perlenohrring» (1665-1667) ist das berühmteste Gemälde Vermeers und ein Liebling der Besucher des Mauritshuis. Die junge Frau mit dem exotischen blauen Turban, der feinen Haut, dem rot schimmernden Mund und der matten Perle am Ohr fasziniert Menschen weltweit.
Vor zwei Jahren hatte ein internationales und multidisziplinäres Forscherteam das Gemälde mit den modernsten Scannern und Technologien untersucht, durch alle Farbschichten hindurch, Millimeter für Millimeter. Jetzt machte das Museum auf einer virtuellen Pressekonferenz die Ergebnisse bekannt. Die letzte grosse wissenschaftliche Untersuchung des Meisterwerkes zuvor war 1994.
Zu ihrer Überraschung entdeckten die Forscher, dass Vermeer hinter dem Mädchen ursprünglich einen grünen Vorhang gemalt hatte. Der war im Laufe der Jahrhunderte verschwunden, die Farbe verblichen.
Farbstoffe aus der ganzen Welt
Mit Hilfe feinster Röntgen-Scanner sahen die Forscher nun auch die zarten Wimpern des Mädchens. Sie sind mit dem menschlichen Auge nicht mehr zu sehen. Und verblüffend: «Die Perle ist nur eine Illusion», schreiben die Wissenschaftler. Der Ohrring schwebt, denn das Häkchen fehlt, mit dem er am Ohr befestigt sein müsste.
Der holländische Maler hatte, so ergaben die Forschungen, das Gemälde aus Lagen verschiedener Braun- und Schwarz-Töne aufgebaut. Diese liegen unter der heute sichtbaren Farbe. Dann hatte Vermeer die Konturen des Mädchens gezeichnet und im Laufe des Schaffensprozesses auch an einigen Stellen leicht korrigiert. Nach dem Hintergrund brachte er die schimmernde Haut des Gesichts auf die Leinwand, dann malte er die gelbe Jacke, den weissen Kragen, den Turban und den Ohrring. In der Signatur fanden die Forscher sogar noch einige Pinselhaare.
Dank der Untersuchung ist nun erstmals auch die Farbpalette Vermeers detailliert beschrieben. «Die Farbstoffe kamen aus der ganzen Welt», berichtet das Museum. Vermeer benutzte auffällig viel Ultramarin von sehr hoher Qualität für die intensiv blaue Kopfbedeckung und Jacke. Es wurde aus dem Stein Lapislazuli hergestellt. Das war dem Mauritshuis zufolge ein so aufwendiges und teures Verfahren, «dass der Farbstoff im 17. Jahrhundert sogar kostbarer war als Gold».
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
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Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
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Bild: Kapo TG
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Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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