Er wiegt nur ein Gramm, misst 0.01 Quadratmeter und besteht aus Baumwolle und Leinen. Wer ihn nicht hat, der strebt danach - und wer schon viel davon besitzt, will oft noch mehr. Die Rede ist von der einflussreichsten Währung der Welt: Dem US-Dollar. Heute, 2. April 2017, wird er 225 Jahre alt - Zeit, für einen Faktencheck:
Mit dem «Mint Act», den der US-Kongress am 2. April 1792 verabschiedete, wurde der «United States Dollar» zur Standardwährung der noch jungen Vereinigten Staaten.
Der Name «Dollar» ist übrigens eine Abwandlung des niedersächsischen «Thaler». Ja - genau wie die Währung aus Entenhausen, in der auch Dagobert Duck schwimmt.
Und jetzt folgen einige Fakten zum US-Dollar: Wussten Sie, dass die erste Dollar-Banknote erst 1862 eingeführt wurde? Zuvor wurde nur in Münzen bezahlt, dann aber führte eine Knappheit an Metall zum Einsatz von Papier- (oder eben Baumwoll-)Geld.
Doch der Reihe nach: US-Dollar-Noten gibt es derzeit in folgenden sieben Denominationen: $1, $2, $5, $10, $20, $50, $100.
Die Ein-Dollar-Note ist dabei mit 45 Prozent Anteil an allen Dollar-Scheinen die verbreitetste Grösse. Rund 2 Milliarden $1-Noten sind gleichzeitig im Umlauf. Sie zeigt das Porträt des US-Präsidenten George Washington.
Die 2-Dollar-Note wurde 1966 abgesetzt, 1976 dann aber wieder eingeführt. Etwa 1 bis 2 Prozent aller produzierten Noten sind $2-Scheine. Sie zeigen den Präsidenten Thomas Jefferson.
Etwa 9 Prozent aller US-Dollar sind $5-Scheine. Ebenfalls 5 beträgt die durchschnittliche Umlaufzeit in Jahren, bevor diese Noten wegen Abnutzung ersetzt werden müssen. Auf dem $5-Schein prangt Präsident Abraham Lincoln.
Der Anteil an 10-Dollar-Scheinen im Umlauf beträgt etwa 11 Prozent. Auf ihr abgebildet ist der erste US-Finanzminister Alexander Hamilton. Es ist auch das einzige Porträt auf einem Dollar-Schein, das nach links blickt. Hamilton starb 1804 bei einem Duell mit Vizepräsident Aaron Burr.
Etwa 22 Prozent aller US-Dollar im Umlauf entfallen auf die 20-Dollar-Note. In den USA nennt man sie auch «The Jackson», weil auf ihr der 7. US-Präsident Andrew Jackson abgebildet ist.
Auf dem 50-Dollar-Schein ist der 18. US-Präsident, Ulysses S. Grant, zu sehen. Etwa 5% aller US-Noten entfallen auf den $50-Schein.
Von der 100-Dollar-Note sind etwa 9 Milliarden Scheine im Umlauf - das entspricht über 80% der gesamten gedruckten US-Geldmenge.
Die $100-Note ist denn auch der beliebteste Dollarschein im Ausland. Rund zwei Drittel aller Hunderternoten sind ausserhalb der Vereinigten Staaten im Umlauf, die Noten werden auch fleissig zwischen Kontinenten verschifft. Auf eine Standard-Transportpalette passen übrigens 640'000 dieser Noten zu einem Wert von 64 Millionen Dollar.
Oft wird die $100-Note auch einfach «Benjamin» genannt - benannt nach einem der Gründerväter der Vereinigten Staaten, Benjamin Franklin.
Das $100'000-Goldzertifikat, das 1934 bis 1935 gedruckt wurde, ist die grösste bekannte Dollar-Note. Sie war allerdings nie im öffentlichen Umlauf, sondern wurde nur für Transaktionen zwischen Reservebanken genutzt. Und nun zu weiteren, wilden Fakten:
Alle aktuellen US-Dollar-Noten im Umlauf haben die selben Abmessungen: 156mm x 66mm. Sie bestehen zu 75% aus Baumwolle und zu 25% aus Leinen.
Die US-Reservebank druckt täglich 37 Millionen neuer Banknoten, was einem Wert von rund 696 Millionen Dollar entspricht.
Das «Allsehende Auge» wurde auf der Dollar-Note aufgedruckt, um Gottes Gnaden zu reflektieren. Die lateinischen Schriftzüge bedeuten «Er hat zugestimmt» (Annuit Coeptis) und «Neue Zeitenordnung» (Novus Ordo Seclorum).
Des weiteren verfügt die 1-Dollar-Note über einen aufgedruckten Adler mit 13 Pfeilen, 13 Blättern am Olivenzweig und je 13 Sternen und Steifen auf dem Schild. Das repräsentiert die ursprünglichen dreizehn Kolonien. «E pluribus unum» ist lateinisch und bedeutet «Aus vielen eines».
Was glauben Sie? Welche Symbole und Aussagen sind noch auf der Dollar-Note versteckt? So viele Details - so viele Meinungen. Doch das ist eine Geschichte für ein anderes Mal.
Meisterfälscher Kuhl: «Am Dollar biss ich mir die Zähne aus»
Er wiegt nur ein Gramm, misst 0.01 Quadratmeter und besteht aus Baumwolle und Leinen. Wer ihn nicht hat, der strebt danach - und wer schon viel davon besitzt, will oft noch mehr. Die Rede ist von der einflussreichsten Währung der Welt: Dem US-Dollar. Heute, 2. April 2017, wird er 225 Jahre alt - Zeit, für einen Faktencheck:
Mit dem «Mint Act», den der US-Kongress am 2. April 1792 verabschiedete, wurde der «United States Dollar» zur Standardwährung der noch jungen Vereinigten Staaten.
Der Name «Dollar» ist übrigens eine Abwandlung des niedersächsischen «Thaler». Ja - genau wie die Währung aus Entenhausen, in der auch Dagobert Duck schwimmt.
Und jetzt folgen einige Fakten zum US-Dollar: Wussten Sie, dass die erste Dollar-Banknote erst 1862 eingeführt wurde? Zuvor wurde nur in Münzen bezahlt, dann aber führte eine Knappheit an Metall zum Einsatz von Papier- (oder eben Baumwoll-)Geld.
Doch der Reihe nach: US-Dollar-Noten gibt es derzeit in folgenden sieben Denominationen: $1, $2, $5, $10, $20, $50, $100.
Die Ein-Dollar-Note ist dabei mit 45 Prozent Anteil an allen Dollar-Scheinen die verbreitetste Grösse. Rund 2 Milliarden $1-Noten sind gleichzeitig im Umlauf. Sie zeigt das Porträt des US-Präsidenten George Washington.
Die 2-Dollar-Note wurde 1966 abgesetzt, 1976 dann aber wieder eingeführt. Etwa 1 bis 2 Prozent aller produzierten Noten sind $2-Scheine. Sie zeigen den Präsidenten Thomas Jefferson.
Etwa 9 Prozent aller US-Dollar sind $5-Scheine. Ebenfalls 5 beträgt die durchschnittliche Umlaufzeit in Jahren, bevor diese Noten wegen Abnutzung ersetzt werden müssen. Auf dem $5-Schein prangt Präsident Abraham Lincoln.
Der Anteil an 10-Dollar-Scheinen im Umlauf beträgt etwa 11 Prozent. Auf ihr abgebildet ist der erste US-Finanzminister Alexander Hamilton. Es ist auch das einzige Porträt auf einem Dollar-Schein, das nach links blickt. Hamilton starb 1804 bei einem Duell mit Vizepräsident Aaron Burr.
Etwa 22 Prozent aller US-Dollar im Umlauf entfallen auf die 20-Dollar-Note. In den USA nennt man sie auch «The Jackson», weil auf ihr der 7. US-Präsident Andrew Jackson abgebildet ist.
Auf dem 50-Dollar-Schein ist der 18. US-Präsident, Ulysses S. Grant, zu sehen. Etwa 5% aller US-Noten entfallen auf den $50-Schein.
Von der 100-Dollar-Note sind etwa 9 Milliarden Scheine im Umlauf - das entspricht über 80% der gesamten gedruckten US-Geldmenge.
Die $100-Note ist denn auch der beliebteste Dollarschein im Ausland. Rund zwei Drittel aller Hunderternoten sind ausserhalb der Vereinigten Staaten im Umlauf, die Noten werden auch fleissig zwischen Kontinenten verschifft. Auf eine Standard-Transportpalette passen übrigens 640'000 dieser Noten zu einem Wert von 64 Millionen Dollar.
Oft wird die $100-Note auch einfach «Benjamin» genannt - benannt nach einem der Gründerväter der Vereinigten Staaten, Benjamin Franklin.
Das $100'000-Goldzertifikat, das 1934 bis 1935 gedruckt wurde, ist die grösste bekannte Dollar-Note. Sie war allerdings nie im öffentlichen Umlauf, sondern wurde nur für Transaktionen zwischen Reservebanken genutzt. Und nun zu weiteren, wilden Fakten:
Alle aktuellen US-Dollar-Noten im Umlauf haben die selben Abmessungen: 156mm x 66mm. Sie bestehen zu 75% aus Baumwolle und zu 25% aus Leinen.
Die US-Reservebank druckt täglich 37 Millionen neuer Banknoten, was einem Wert von rund 696 Millionen Dollar entspricht.
Das «Allsehende Auge» wurde auf der Dollar-Note aufgedruckt, um Gottes Gnaden zu reflektieren. Die lateinischen Schriftzüge bedeuten «Er hat zugestimmt» (Annuit Coeptis) und «Neue Zeitenordnung» (Novus Ordo Seclorum).
Des weiteren verfügt die 1-Dollar-Note über einen aufgedruckten Adler mit 13 Pfeilen, 13 Blättern am Olivenzweig und je 13 Sternen und Steifen auf dem Schild. Das repräsentiert die ursprünglichen dreizehn Kolonien. «E pluribus unum» ist lateinisch und bedeutet «Aus vielen eines».
Was glauben Sie? Welche Symbole und Aussagen sind noch auf der Dollar-Note versteckt? So viele Details - so viele Meinungen. Doch das ist eine Geschichte für ein anderes Mal.
Der Kölner Künstler Hans-Jürgen Kuhl (76) fälschte 16 Millionen US-Dollar. Seine perfekten Blüten schockierten die CIA und brachten ihm vier Jahre Gefängnis ein. Heute ist er ein freier Mann. Zum 225-Jahre-Jubiläum des US-Dollars erzählt der Meisterfälscher «Bluewin» seine Geschichte.
Sie waren alle hinter ihm her. Das deutsche Bundeskriminalamt und der amerikanische Secret Service. Das Meisterwerk von Hans-Jürgen Kuhl löste eine gewaltige Polizeifahndung aus. Lange tappten die Ermittlungsbehörden im Dunkeln. Am 22. Mai 2007 flog Kuhl dann aber doch auf: In seinem Atelier in Köln klickten an diesem Tag die Handschellen.
Ein blauer Müllsack voller geschredderter Blüten war ihm zum Verhängnis geworden. Auf der Mülldeponie hatte ein Arbeiter zufälligerweise den Sack aufgestochen. Als er die Schnipsel sah, alarmierte er sofort die Polizei. Am Ende fanden sie in Kuhls Atelier 16,5 Millionen gefälschte US-Dollar. Es war der bisher drittgrösste Fund von Dollar-Blüten.
Wie aber wurde aus dem Modedesigner, Porschefahrer, Millionär und Künstler ein Geldfälscher, dessen Blüten die Polizei-Experten beeindruckten, weil sie so erschreckend perfekt waren? «Das war eine Bestellung von einem Albaner», so Kuhl. «Ich biss mir am Dollar tatsächlich die Zähne aus. Es hat so lange gedauert, bis ich die perfekten Blüte hinkriegte, dass der Albaner, als ich fertig war, kein Interesse mehr daran hatte.»
Kuhl war da bereits als Geldfälscher vorbestraft. «Beim ersten Mal bekam ich 15 Monate auf Bewährung, meine Firma war im Arsch, dazu die Strafzahlungen. Ich sag immer, das hat mich unterm Strich eine Million gekostet.» Auch das war wohl ein Grund, warum er es noch einmal versuchte.
Als der Albaner das Geld aber nicht mehr wollte, wusste Kuhl nicht, wo er mit der Menge hin sollte. Zuerst versuchte er das Papier zu verbrennen, was zu viel Rauch verursachte. Dann brachte er Sack für Sack auf die Mülldeponie. «Heute kann ich mit gutem Gewissen sagen, es war nie eine meiner Blüten im Umlauf.»
«Den Schweizer Franken würde ich auch hinkriegen»
Zehn Jahre ist das jetzt her, vier davon hat Kuhl für seine Tat hinter Gitter verbringen müssen. Doch nicht nur seine unrühmliche Tat jährt sich 2017, genau heute wird der US-Dollar, sein Fälschungs-Objekt, 225 Jahre alt. Am 2. April 1792 wurde die Währung eingeführt. Seither hat sich der Dollar zum bekanntesten Zahlungsmittel der Welt gemausert.
Wie betrachtet Kuhl heute den US-Dollar? «Der neue Schein ist sicherer geworden aufgrund der vielen Farbschichten - somit fallen viele Fälscher schon mal weg. Denn eine Fälschung ist heute viel aufwendiger. Aber man kann ihn immer noch fälschen», so Kuhl. «Und wenn wir grad dabei sind: Auch euer Schweizer Fränkli würde ich hinkriegen.»
Doch davon lässt der Meisterfälscher schön die Finger. «Mir wurde gesagt, dass ich bei einem neuen Fall lebenslänglich kassieren würde. Und ich will nicht im Gefängnis sterben.»
Doch jucken würde es Kuhl noch heute, denn ihn fasziniert es, wenn er mit seiner Kreativität zum Ziel kommt. «Die Scheine werden ja von Menschen gemacht. Man muss also nur tüfteln, Geduld und Ideen haben, dann kriegt man alles hin», sagt er. Was ist denn besonders schwer zu fälschen? «Das sind Hologramme und die Silbersteifen im Papier, Letzterer wird oft nur aufgemalt.»
Den Zentralbanken rät Kuhl deshalb, gerade die Hologramme zu überarbeiten. «Das Hologramm müsste man viel grösser machen, damit es direkt auffällt. Die Sicherheitsmerkmale sind zu lieblos, für Fälscher oft zu einfach. Aber eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Wenn man Blüten verhindern will, muss man das Bargeld abschaffen.»
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