Zehn Meter grosser Krater Nasa findet offenbar Absturzstelle von russischem Mondlander

dpa/AFP

1.9.2023 - 19:52

Die Nasa will den Absturzort der russischen Mondsonde Luna-25 ausgemacht haben. 
Die Nasa will den Absturzort der russischen Mondsonde Luna-25 ausgemacht haben. 
Bild: xx 53003771/IMAGO/Cover-Images

 Ein Raumfahrzeug der Nasa hat offenbar die Absturzstelle des im August verunglückten Mondlanders Russlands gefunden. Russland wollte mit «Luna-25» zeigen, dass es neben dem Krieg gegen die Ukraine und trotz des Drucks westlicher Sanktionen zu wissenschaftlichen Höchstleistungen in der Lage ist.

dpa/AFP

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Nasa hat ein Bild eines neuen Kraters auf dem Mond veröffentlicht, der nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde vermutlich durch den Absturz der russischen Sonde Luna-25 entstanden ist.
  • Das am Donnerstagabend veröffentlichte Foto wurde den Angaben zufolge von der US-Mondsonde Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) aufgenommen, die den Erdtrabanten seit 2009 umkreist.
  • Experten der Nasa verglichen Bilder von der Mondoberfläche, die vor und nach dem Einschlag der russischen Sonde aufgenommen wurden, und entdeckten laut einer Mitteilung «einen neuen kleinen Krater» auf dem Mond.
  • Der Krater hat demnach einen Durchmesser von etwa zehn Metern und ist etwa 400 Kilometer vom geplanten Landeplatz von Luna-25 entfernt.

Ihr Raumfahrzeug «Lunar Reconnaissance Orbiter» habe ermittelt, dass durch den Aufprall von «Luna 25» offenbar ein zehn Meter grosser Krater auf der Mondoberfläche entstanden sei, teilte die US-Raumfahrtbehörde mit. Die Stelle soll rund 400 Kilometer von dem geplanten Ankunftsort des Landers am Südpol des Monds liegen.

Fast 50 Jahre nach Moskaus letzter erfolgreicher Mondmission war die fast 800 Kilogramm schwere Sonde Luna-25 vor knapp zwei Wochen auf die Mondoberfläche gestürzt. Nach dem Absturz liess die Nasa nach eigenen Angaben das von der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos als mutmasslichen Absturzort genannte Gebiet von der LRO-Sonde überwachen.

Moskaus erste Mondmission seit 1976 gescheitert

Weil der dabei fotografierte Einschlagkrater in der Nähe des mutmass lichen Absturzortes liegt, gehen die Nasa-Experten davon aus, dass er von Luna-25 und nicht von einem Meteoriten stammt.

Luna-25 sollte als erste Raumsonde auf dem Südpol des Mondes landen und mindestens ein Jahr auf dem Mond bleiben, um Bodenproben zu entnehmen und zu analysieren. Mit der Mission wollte Russland an die einstigen Erfolge der Sowjetunion im Bereich der Weltraumfahrt anknüpfen.

Indien auf dem Mond

In den vergangenen Jahren ist nach Jahrzehnten mit eher schwachem Interesse ein neuer Wettlauf um den Mond entbrannt. Nur wenige Tage nach dem Absturz von Luna-25 war am Mittwoch vergangener Woche die indische Sonde Chandrayaan-3 auf dem Mond gelandet. Damit ist Indien nach den USA, Russland und China nun das vierte Land, das erfolgreich eine Sonde auf dem Mond platziert hat.

Mit dem Absturz ging die erste Mondmission Russlands seit fast 50 Jahren abrupt zu Ende. Derzeit erkundet ein indischer Rover die Gegend des Südpols des Monds. Er war wenige Tage nach dem russischen Absturz erfolgreich auf dem Erdtrabanten gelandet.