Kollisionsrisiko gestiegen Nasa gibt bei «2024 YR4» keine Entwarnung – im Gegenteil

toko

13.2.2025

Der Asteroid «2024 YR4» könnte der Erde im Jahr 2032 gefährlich nahekommen. 
Der Asteroid «2024 YR4» könnte der Erde im Jahr 2032 gefährlich nahekommen. 
-/ESA/P.Carril/dpa (Symbolbild)

In acht Jahren könnte ein Asteroid mit geringer Wahrscheinlichkeit die Erde treffen. Entwarnung kann die Nasa aber bislang nicht geben – im Gegenteil. Nach neuesten Beobachtungen ist das Risiko gestiegen.

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  • Der Asteroid «2024 YR4» könnte in knapp acht Jahren mit geringer Wahrscheinlichkeit die Erde Treffen.
  • Das Risiko eines Einschlags ist neuesten Erkenntnissen der Nasa zufolge zuletzt gestiegen, auf 2,3 Prozent.
  • Nach Entdeckung des Asteroiden wurde die Einschlagswahrscheinlichkeit zunächst auf 1,2 Prozent beziffert.
  • Der Asteroid sowie dessen Umlaufbahn sollen nun noch genauer untersucht werden – unter anderem mithilfe des James-Webb-Weltraumteleskops.

Noch ist er im Teleskop nur als kleiner Punkt zu erkennen, doch Asteroid «2024 YR4» ist mit hoher Geschwindigkeit auf dem Weg zur Erde. Kurz vor Weihnachten 2032 besteht eine geringe Chance, dass der Himmelskörper unseren Planeten trifft. Doch die ist nun gestiegen, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilt.

Demnach ist die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags des Asteroiden «2024 YR4» zwar weiterhin minimal. Doch zusätzliche Beobachtungen und Analysen der Nasa zeigen nun, dass die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags auf der Erde auf 2,3 Prozent gestiegen ist. Das ist immerhin fast eine Verdopplung von den vorige Woche kolportierten 1,2 Prozent Einschlagswahrscheinlichkeit.

Laufende Beobachtungen von bodengestützten Teleskopen, die am Internationalen Asteroidenwarnnetz beteiligt sind, würden nun fortgesetzt, solange der Asteroid noch bis April sichtbar ist, teilt die Nasa weiter mit. Danach werde «2024 YR4» bis etwa Juni 2028 zu schwach sein, um beobachtet werden zu können.

James-Webb-Weltraumteleskop soll YR4 beobachten

Damit der YR4 bis dahin möglichst genau untersucht werden kann, fährt die Nasa nun schwere Geschütze auf. So soll das James-Webb-Weltraumteleskop den Asteroiden im März ins Visier nehmen, um die Grösse des Asteroiden besser einschätzen zu können. Derzeit wird er auf einen Durchmesser von bis zu 100 Meter geschätzt.

Je mehr Beobachtungen über die Umlaufbahn des Asteroiden gemacht werden, desto besser könne man die Einschlagswahrscheinlichkeit einschätzen, teilt die Nasa mit. Es sei anschliessend möglich, dass der Asteroid «2024 YR4» als Einschlagsrisiko ausgeschlossen wird, wie dies bei vielen anderen Objekten der Fall war, die zuvor auf der Asteroiden-Risikoliste der Nasa standen. Auch sei es möglich, dass seine Einschlagswahrscheinlichkeit weiter steige. Die neuesten Daten zu «2024 YR4» werden von der Nasa auf der automatischen Sentry-Seite zur Verfügung gestellt.

Regional schwere Schäden möglich

Wo genau der Asteroid einschlagen könnte, ist derzeit nicht bekannt. Klar ist: Mit seiner Grösse gilt «YR4» nicht als sogenannter «Planetenkiller». Die Erde wäre also nicht in unmittelbarer Gefahr. Ein Einschlag hätte regional aber schwere Schäden zur Folge. So könnte es zu schweren Zerstörungen in einem Umkreis von rund 50 Kilometern kommen, warnt die Nasa.

«Wenn er über Paris, London oder New York einschlägt, wird die gesamte Stadt und ein Teil der Umgebung ausgelöscht», sagt Bruce Betts von der Organisation Planetary Society. Ein Einschlag des neu entdeckten Asteroiden wäre eher mit dem Tunguska-Ereignis vergleichbar, als ein 30 bis 50 Meter grosser Himmelskörper 1908 über Sibirien explodierte und rund 80 Millionen Bäume auf einer Fläche von schätzungsweise 2000 Quadratkilometern vernichtet wurden. Betts zufolge würde «2024 YR4» voraussichtlich ebenso am Himmel explodieren, anstatt einen Krater in der Erde zu hinterlassen.