«Monumentaler Moment» Nasa-Sonde kommt erstmals mit der Sonne in Berührung

dpa/uri

15.12.2021 - 12:38

Die Sonde «Parker Solar Probe» ist mehrere Stunden lang durch die Atmosphäre der Sonne geflogen und hat damit einen Rekord aufgestellt. Ein NASA-Manager spricht von einem «monumentalen Moment». 

15.12.2021 - 12:38

Mit einer Sonde namens «Parker Solar Probe» will die Nasa mehr über unser Sonnensystem erfahren. Der Flugkörper ist ungefähr so gross wie ein Kleinwagen und kann extremer Hitze und Strahlung standhalten. Nun ist die Nasa-Sonde «Parker Solar Probe» durch die äussere Atmosphäre der Sonne geflogen und hat damit nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde als erstes Raumschiff diesen Stern berührt.

Die Sonde habe in der sogenannten Sonnenkorona Partikel und Magnetfelder untersucht, teilte die Nasa mit. Der erste Flug durch die Sonnenkorona habe nur wenige Stunden gedauert, weitere Flüge seien geplant.

Die Computergrafik zeigt die «Parker Solar Probe»-Sonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Weg zur Sonne.
Die Computergrafik zeigt die «Parker Solar Probe»-Sonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Weg zur Sonne.
dpa

Nasa-Manager Thomas Zurbuchen sprach von einem «monumentalen Moment» und einer «bemerkenswerten Leistung». «Dieser Meilenstein wird uns nicht nur tiefere Einsichten in die Entstehung der Sonne und ihren Einfluss auf das Sonnensystem liefern, sondern all das, was wir über unseren eigenen Stern lernen, wird uns auch mehr über Sterne im Rest des Universums beibringen.»

Zwölf Zentimeter dicker Karbonpanzer

Die im August 2018 gestartete «Parker Solar Probe» war bereits wenige Monate später so nah an die Sonne herangekommen wie kein anderes Raumschiff zuvor. Damals war die Sonde näher als 42,7 Millionen Kilometer an die Sonne herangerückt und hatte damit den im April 1976 aufgestellten Rekord der deutsch-amerikanischen «Helios 2»-Sonde gebrochen. Seitdem näherte sich die «Parker Solar Probe» der Sonne noch weiter und kreist nun in grossen elliptischen Bahnen um sie herum.

Geschützt von einem fast zwölf Zentimeter dicken Karbonpanzer soll die rund 7000 Kilogramm schwere Sonde von der Grösse eines Kleinwagens mehr Hitze und Strahlung aushalten müssen als je ein Flugkörper zuvor. Die Nasa-Forscher versprechen sich von der bis 2025 angesetzten Mission Erkenntnisse darüber, warum die Korona um ein Vielfaches heisser ist als die Oberfläche der Sonne und somit auch über die Funktionsweise von Sternen. Die Daten könnten zudem künftige Wettervorhersagen genauer machen.

dpa/uri