Kongo in Alarmbereitschaft Neue Fälle der «Krankheit X» – jetzt fast 400 Patienten

dpa

7.12.2024 - 11:32

Blick aufs Spital Panzi im Südwesten des Kongo.
Blick aufs Spital Panzi im Südwesten des Kongo.
Archivbild: AP

Zu wenig Epidemiologen, zu wenig Medikamente, dafür neue Krankheitsfälle: Die Lage in der von der «Krankheit X» betroffenen Region in Kongo bleibt besorgniserregend.

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  • Bereits am am 24. Oktober ist im Kongo eine neue Krankheit aufgetreten, die mittlerweile als «Krankheit X» bezeichnet wird.
  • Die Krankheit verursacht grippeähnlichen Symptome und kann tödlich enden.
  • Nachdem zunächst von 30 Patientinnen und Patienten die Rede war, sollen es nun 394 sein.
  • Über die Zahl der Toten gibt es widersprüchliche Angaben.

Die Zahl der Menschen, die im Südwesten der Demokratischen Republik Kongo an einer bisher unbekannten Krankheit erkrankt sind, ist nach Angaben des Gesundheits-Krisenzentrums auf 394 gestiegen.

Die Lage in der Region Panzi bleibe besorgniserregend, hiess es in einem in kongolesischen Medien veröffentlichten Bericht. Hinzu kämen die logistischen Probleme für die entsandten Gesundheitsteams und das medizinische Personal in dem entlegenen Gebiet, das über ein schlechtes Strassennetz verfügt.

So seien nur zwei Epidemiologen vor Ort. Auch mangele es an Notfallmedikamenten und an einem Frühwarnsystem. Das mache die Reaktion auf die mittlerweile als «Krankheit X» bezeichnete Krankheit mit grippeähnlichen Symptomen besonders kompliziert.

Während der erste Krankheitsfall bereits am 24. Oktober verzeichnet worden war, ging erst am 1. Dezember eine Alarmmeldung bei der nationalen Gesundheitsbehörde des zentralafrikanischen Landes ein. 

WHO schickt Experten

Inzwischen hat auch die Weltgesundheitsorganisation WHO angekündigt, Expertenteams zur Unterstützung zu entsenden. Der kongolesische Gesundheitsminister Roger Kamba hatte erklärt, die Behörden seines Landes seien in höchster Alarmbereitschaft. Mit ersten Laborergebnissen von Proben von Patienten wird an diesem Wochenende gerechnet.

Zur Zahl der Toten gibt es mittlerweile unterschiedliche Angaben. So hatten die Gesundheitsbehörden der betroffenen Provinz Kwango schon vor Tagen von mehr als 130 verstorbenen Patienten gesprochen – in dem Bericht des Krisenzentrums war nun aber von 30 Todesfällen die Rede.

Während in der einen Zählung nur die Patienten erfasst werden, die in den Gesundheitszentren gestorben sind, nimmt die andere alle auf, die ohne ärztliche Behandlung zu Hause starben, aber die gleichen Symptome aufwiesen.